Kommentar: Dr. Klasen und Dr. Jänicke

Abbild Dr. Wolfgang Klasen

(Quelle: BMWi / Bildkraftwerk)

Abbild Dr. Lutz Jaenicke

(Quelle: BMWi / Bildkraftwerk)

Herr Dr. Klasen, was sind die zentralen Ergebnisse Ihrer Session „Sicheren Ökosysteme“?

Dr. Wolfgang Klasen (Siemens): Die Diskussion zeigte Einigkeit über die Notwendigkeit von Security-by-Design als generelles Gestaltungs- und Umsetzungsprinzip zur Cyber-Sicherheit. Dabei wird die durchgängige Verfügbarkeit von standardisierten Sicherheitsarchitekturen in hoher Qualität als Voraussetzung und „Enabler“ für Industrie 4.0 gesehen. Um eine effiziente internationale Zusammenarbeit im Rahmen von Industrie 4.0 zu ermöglichen, ist eine globale und vertrauenswürdige Sicherheitsinfrastruktur zu schaffen. Diese Infrastruktur muss die Vertrauenswürdigkeit der Wertschöpfungsketten unterstützen und erlauben, dass sowohl das digitale Modell als auch die physikalische Umsetzung der Produktion über den gesamten industriellen Lebens zyklen abgesichert werden kann. Die Plattform Industrie 4.0 arbeitet seit zwei Jahren erfolgreich mit der japanischen Robot Revolution Initiative zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit wurde ein Positionspapier vorgestellt, das die Prinzipien Securityby- Design und Vertrauenswürdigkeit der Wertschöpfungsketten unterstreicht und die weitere gemeinsame Arbeit an globalen Standards für diese Sicherheitsziele ankündigt.

Herr Dr. Jänicke. bitte fassen Sie die zentralen Ergebnisse Ihrer Session „Sichere Kommunikation“ kurz zusammen.

Dr. Lutz Jänicke (Phoenix Contact): Sichere Kommunikation ist ein Schlüsselelement für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0. Die Kommunikation verbindet mehrere Akteure mit ihren jeweiligen Security-Anforderungen. Dabei ergeben sich durch die sichere Kommunikation Forderungen an sicheren Identitäten und die Betrachtung der Vertrauenswürdigkeit der Kommunikationspartner. Entsprechend sind diese Themen eng miteinander verbunden und erfordern eine ganzheitliche Lösung. Integrität und Authentizität bilden die Basis für jeden vertrauenswürdigen Informationsaustausch. Die Vertraulichkeit stellt insbesondere in der unternehmensübergreifenden Kommunikation eine besondere Herausforderung dar, da sie teils im Konflikt mit Anforderungen zur Kontrolle des Informationsflusses steht. Für die sichere Kommunikation werden von allen Akteuren unterstützte Standards benötigt. Diese Standards müssen auf internationaler Ebene abgestimmt werden, um die weltweit agierenden Partner in die Wertschöpfung einbinden zu können.

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