„Bei unserer neuen Engineering Suite bedienen wir mittels intuitivem Umgang sowohl die Bedürfnisse junger Nutzer als auch die langjähriger Mitarbeiter“, so Dr.-Ing. Oliver Vietze, CEO der Baumer Group

„Bei unserer neuen Engineering Suite bedienen wir mittels intuitivem Umgang sowohl die Bedürfnisse junger Nutzer als auch die langjähriger Mitarbeiter“, so Dr.-Ing. Oliver Vietze, CEO der Baumer Group (Quelle: Baumer)

Herr Dr. Vietze, die Sensorbranche hat in den letzten Jahren nahezu durchweg Wachstumszahlen verbucht – klammert man das Corona-Jahr 2020 einmal aus. Können Sie diese Tendenz von Baumer-Seite aus bestätigen und worin begründet sich das Wachstum?

Dr. O. Vietze: Das ist richtig, auch Baumer hat in den letzten Jahren kontinuierlich Wachstum verbucht. Technische Entwicklungen und Erneuerungen sind gefragt, um unsere Erde auch künftig lebenswert zu erhalten. Die Automatisierung und Optimierung von industriellen Systemen, Maschinen und An­lagen sind ein Schlüssel dazu. Dabei spielt die Sensorik eine zentrale Rolle: Je automatisierter ein Produktionsequipment funktionieren soll, desto mehr Sensorik ist erforderlich. Daher ist das Wachstum nicht erstaunlich und es setzt sich gerade jetzt nach einem kleinen Dip im Corona-Jahr wieder erfreulich fort.

Bitte geben Sie einen Einblick in die aktuellen Top-3-Anforderungen Ihrer Kunden im Fertigungsumfeld an Sie/Ihre Produkte. Wo drückt der Schuh am meisten? 

Dr. O. Vietze: Die Treiber haben sich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert. Hierzu zähle ich erstens die Overall Equipment Effectiveness (OEE), also Anlagen effizienter, zuverlässiger und ressourcenschonender zu betreiben und die Qualität der produzierten Produkte zu erhöhen. Zweitens zählt hierzu die  Flexibilität von Produktionsanlagen mit dem Ziel der „Stückzahl 1-Fertigung“ und drittens, die Total Costs of Ownership über den ganzen Equipment Live Cycle zu reduzieren. Durch die Miniaturisierung von Chips bei gleichzeitiger Steigerung ihrer Rechenleistung sowie die Konnektivität bis auf die Feldebene – getrieben durch IO-Link – sind die Sensoren smart geworden und haben in neue Applikationsfelder Einzug gehalten. Dabei werden Sensoren vermehrt als Quelle von Daten angesehen und liefern nicht mehr nur Signale rund um die eigentliche Messaufgabe. Sie stellen vermehrt auch Zustandsinformationen bereit, die Kunden helfen, ihre Prozesse zu optimieren.

Wie reagieren Sie auf diese Anforderungen und mit welchen  konkreten Lösungen unterstützen Sie Ihre Kunden dabei?

Dr. O. Vietze: Wir gehören zu den Sensoranbietern mit dem breitesten Technologieportfolio, welches auch in Kürze über die ganze Produktpalette mit IO-Link versehen sein wird. Damit stellen wir unseren Kunden für vielfältige Applikationen passende Lösungen bereit und unterstützen sie gleichzeitig bei ihren Digitalisierungsprojekten. 
Generell liegt unser Investitionsfokus auf dem eigentlichen Sensor-Frontend, der Primärfunktion. So sind wir überzeugt, dass zuverlässige Primärinformationen die Basis eines störungsfreien Betriebs einer Anlage darstellen. Gerade bei den Anforderungen in Richtung 24/7-Betrieb, der ohne Wartungspersonal ­laufen soll, muss der Sensor auch dann funktionieren, wenn beispielsweise die Umgebungsbedingungen schwanken oder wenn bei optischen Sensoren der Sensor verschmutzt ist. Diese Ansprüche erfüllen wir beispielsweise mit unseren smarten 
IO-Link-Sensoren: Sie verfügen zusätzlich über eine Vielzahl von Sekundärfunktionen, die weitere Informationen bereitstellen und für das Prozessmonitoring oder Predictive Maintenance genutzt werden können. 
Ein drittes Handlungsfeld ist die Anpassung der Sensorik auf die unterschiedlichen Marktanforderungen. Hierzu zählen unter anderem hygienegerechte Produkte für Food&Beverage-Applikationen oder auch Heavy-Duty-Drehgeber für Stahlwerke oder Krananlagen in Container-Häfen.  
 

1 / 3

Ähnliche Beiträge