Die wesentlichen Erfolgsfaktoren

Maschinen organisieren sich selbst in der Smart Factory

In der Smart Factory sind Maschinen in der Lage, sich selbst zu organisieren (Quelle: Pixabay © cr-3d (CC0 Public Domain))

Das Wesentliche in einer intelligenten Fabrik sind Daten und Wissen und deren Nutzung sowie Verarbeitung quer durch die gesamte Wertschöpfungskette. Das fängt bei den Lieferanten an, geht über die Produktion und die Verpackung der fertigen Erzeugnisse bis hin zur Auslieferung an die Kunden. Hier sind nicht nur gute IT-Konzepte gefragt und die richtige Datenarchitektur. Auch dem Thema Datenschutz kommt eine große Bedeutung zu. Auf der anderen Seite dürfen Datenschutz-Maßnahmen nicht zwangsläufig alles abschotten, sodass gewisse Mechanismen behindert werden. Partner und Lieferanten brauchen Daten in Echtzeit, um ihre Aufgaben erledigen zu können und um eine nahtlose Prozessoptimierung zu ermöglichen. Ein einheitliches und integriertes digitales Modell von Fertigungsressourcen und -prozessen, der sogenannte Digital Twin, ist notwendig, um kontextbezogene Entscheidungen treffen zu können: für die Planung, die Produktionsausführung, die Qualitätssicherung und die Instandhaltung. Der digitale Zwilling ist das Herzstück der Smart-Factory-Architektur.

Die Stammdaten sind über Prozess- und Systemgrenzen hinweg aufeinander abgestimmt. Die klassische Automationspyramide leistet noch immer gute Dienste. Sie besteht aus ERP, Manufaturing Execution System (MES) und Leitsystemen. Alles ist mit einer flexiblen, leistungsstarken Integrationsplattform verbunden, sodass die alten, noch genutzten Produktionsanlagen und Systeme weiterhin betrieben werden können. Auch wenn die Umstellung auf eine Smart Factory noch nicht direkt ansteht, lohnt es sich, bei Neuanschaffungen darauf zu achten, dass die Maschinen sich mit etablierten Standards in der Zukunft leicht in die bestehende Infrastruktur integrieren lassen. Die digitale Ausrichtung und die intelligente Vernetzung werden mehr und mehr zu einem erfolgskritischen Merkmal für die Industrie.

Die notwendigen Kompetenzen sicherstellen

Die digitale Transformation kann nur gelingen, wenn auch die Mitarbeitenden und der Chef mit der modernen Technologie zurechtkommen. Dafür ist es notwendig, frühzeitig Know-how-Lücken zu schließen und neue Kompetenzen im Unternehmen zu etablieren. Genauso essentiell ist es, das bereits vorhandene Wissen intelligent einzubinden. Dazu kann es notwendig sein, bestehende Strukturen aufzubrechen und sich weg vom Abteilungsdenken hin zu heterogenen Teams zu entwickeln. Diese bringen ihr Wissen und sehr fachspezifische Ideen ein.

Die Digitalisierungsstrategie ist wichtig für den Erfolg

Für produzierende Unternehmen ist die rasch fortschreitende Digitalisierung ein essentieller Punkt. Deshalb ist es notwendig und sinnvoll, die Umsetzung schnell und mit Mut voranzutreiben. Die Realisierung kann schrittweise erfolgen – Stück für Stück in Richtung einer vernetzten und dabei hoch flexiblen Produktionsumgebung. Rückschläge und Risiken gehören dazu und lassen sich einkalkulieren und mit kleinen Pilotprojekten angehen. Wer im Unternehmen hingegen lange diskutiert und Projekte hinausschiebt, kann im Zeitalter von Industrie 4.0 schnell mit Wettbewerbsnachteilen konfrontiert sein. Diese aufzuholen, ist nicht immer einfach. Kleine Teilprojekte können die definierte Digitalisierungsstrategie voranbringen und machen gleichzeitig schnell erste Erfolge sichtbar.

Verbessern lassen sich auf diese Weise die Maschinenverfügbarkeit, die Produktivität und die Fehlerhäufigkeit. Mit dem digitalen Zwilling, also dem digitalen Abbild aller Produktionsprozesse, entstehen darüber hinaus Möglichkeiten, Kunden und Lieferanten besser einzubinden, die Ressourcen effektiver zu steuern und das neue Geschäftsmodell aufzubauen.

In Summe lässt sich feststellen: Die Digitalisierung der Fertigungsprozesse ist für Unternehmen immer ein tiefgreifender Veränderungsprozess. Die damit verbundenen Chancen überzeugen am Ende jedoch auch die hartnäckigsten Kritiker, sich ebenfalls auf den Weg zur intelligenten Fabrik zu machen.

Lenze
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