Algorithmus kompensiert Optik

Schatten, die durch die Algorithmen des Systems ausgeblendet werden, sind schraffiert dargestellt

Schatten, die durch die Algorithmen des Systems ausgeblendet werden, sind schraffiert dargestellt (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Contour2D besteht aus einem 2D-Lidar-Sensor plus angeschlossener Auswerteeinheit

Contour2D besteht aus einem 2D-Lidar-Sensor plus angeschlossener Auswerteeinheit (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Übersicht des Smart Systems Contour2D

Übersicht des Smart Systems Contour2D (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Die Software der Auswerteeinheit MSEU verwendet applikationsspezifische Algorithmen zum Herausrechnen der Abschattungseffekte. So lassen sich die Paketkonturen mit nur einem Sensor korrekt erfassen, als Messergebnisse realistisch interpretieren und ausgeben.

Die Inbetriebnahme erfolgt in drei einfachen Schritten: Installation mit bereits angepassten Verbindungsleitungen; Konfiguration mithilfe einer intuitiv zu bedienenden Windows-Anwendung; Zero Scan zum Einlernen der Kontur des leeren Förderbands.

Einmal eingestellte Werte können von einem System auf andere übertragen werden. Da in größeren Logistikzentren Dutzende von Eingangsbändern im Einsatz sind, ergibt sich bei der Einsparung von Hardware und der Vereinfachung von Installation und Inbetriebnahme ein kostenwirksamer Skaleneffekt.

Contour2D detektiert den belegten Anteil des Förderbands sowie die mittlere und die maximale Höhe der beförderten Güter.

Daraus errechnet das System ein Höhenprofil und blendet zugleich alles aus, was sich außerhalb des konfigurierten Erfassungsbereichs befindet. Die Auswerteeinheit gibt die Daten via TCP/IP weiter. In der Windows-Anwendung werden die Ergebnisse angezeigt und der Scan visualisiert.

In der von Pepperl+Fuchs entwickelten flexiblen Softwareplattform sind anwendungsspezifische Anpassungen innerhalb kurzer Zeit implementierbar. Zudem lassen sich die Messparameter jederzeit an veränderte Bedingungen anpassen. Die Montage ist auch bei bestehenden Anlagen einfach möglich, da der Sensor mittig über dem Förderband platziert wird.

Systeme als Produkt

Die beschriebene Lösung ist ein gutes Beispiel für die Arbeit des Expertenteams von „Smart Systems“. Die Einheit wurde als Antwort auf einen Markttrend geschaffen: Viele Kunden suchen nicht mehr ein bestimmtes Produkt, sondern ein möglichst schlüsselfertiges System. Bei dessen Entwicklung kann das Team auf kurzem Dienstweg auf das technische Know-how zugreifen, das Pepperl+Fuchs in den Bereichen Sensor- und Automatisierungstechnik in Jahrzehnten aufgebaut hat. Die Experten für die spezifischen Sensortechnologien sind nur ein paar Schreibtische entfernt.

Mit dieser Unterstützung gelingt es schnell, den optimalen Sensor auszuwählen und bei Bedarf an die Anwendung anzupassen. Das Team übernimmt anschließend die Entwicklung der maßgeschneiderten Software oder die Anbindung an ein ERP-System. Dabei kann es weitere Experten im Unternehmen und seinen Tochtergesellschaften sowie externe Ressourcen hinzuziehen. Die anwendungsspezifische Lösung wird anschließend meistens zu einem Portfolioprodukt. Und seinen Praxistest hat es aufgrund der Art seiner Entstehung bereits vor der Markteinführung bestanden.

Breiter Applikationsfokus

Für den Kunden ist das Smart-Systems-Team der übergreifende Ansprechpartner. Seine Dienstleistung wird von Kunden aus Branchen wie der Automobilindustrie, der Lager- und Fördertechnik, Luftfahrt oder Sicherheitstechnik in Anspruch genommen. Ein weiteres typisches Beispiel für eine von der Abteilung entwickelte Lösung ist die automatisierte Zufahrtkontrolle zu Firmen- und Betriebsgeländen. Beim Öffnen einer Schranke mittels Schlüssel oder Code-Eingabe kann viel Zeit verloren gehen, wenn etwa Service- oder Baustellenfahrzeuge die Durchfahrt häufig passieren müssen. Smart Systems hat die Aufgabe mittels RFID-Technologie gelöst. Die Fahrzeuge sind mit einem kodierten Transponder ausgestattet, der bei der Anfahrt berührungslos und automatisch von einem Schreib-/Lese-Kopf erkannt wird. Die individuelle Identifikation ermöglicht eine abgestufte Zugangskontrolle zu unterschiedlichen Bereichen. Ein Logbuch speichert die Fahrzeugbewegungen. Der sichere Zugang wird beschleunigt und eine vollständige Dokumentation automatisch erstellt. Auch diese ursprünglich individuell entwickelte Lösung wird inzwischen von vielen weiteren Kunden genutzt.

Patrick Ukas
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