
Über die Funktion „Produkt vergleichen“ können im Variantenmanagementsystem von SEW-Eurodrive auf den ersten Blick identische Produkte nach den technischen Merkmalen verglichen werden, um die richtigen Varianten auszuwählen. (Quelle: SEW-Eurodrive)
Der Flughafen München MUC, offiziell „Flughafen München Franz Josef Strauß“, ist der zweitgrößte Flughafen Deutschlands. Im Jahr 2024 verzeichnete er mit 41,6 Mio. Passagieren einen Zuwachs von 12,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Flugbewegungen stieg um 8,3 % auf über 327 000 Starts und Landungen. Das Streckennetz umfasst 224 Ziele in 66 Ländern. Mit vielfältigen Shopping- und Gastronomieangeboten sowie gutem Service zählt er zu den besten Flughäfen Europas. Insgesamt sind am Flughafen München rund 33 330 Beschäftigte in 464 Betrieben und Behörden tätig. Terminal 1 wurde 1992 eröffnet und ist das ältere der beiden Terminals. Er verfügt über eine Kapazität von etwa 14 Mio. Passagieren pro Jahr. Hier operieren hauptsächlich Fluggesellschaften, wie Air France, British Airways, Condor und Eurowings.
Förderanlage mit breitem Antriebsspektrum
Anton Lechner ist seit sechs Jahren im Bereich „Flughafenspezifische Anlagen“, Servicebereich Technik tätig. Im Terminal 1 sorgt er für die ordnungsgemäße technische Funktion der Gepäckförderanlagen. Sie ermöglichen zwei wichtige Arbeitsprozesse: die Be- und die Entladung der Flugzeuge. Mit der Instandhaltung der Gepäckförderanlagen beauftragte der Bereich Technik einen externen Dienstleister. „Ich bin das Bindeglied zwischen den betrieblichen Belangen um die Gepäckförderanlage und der Instandhaltungsfirma“, beschreibt A. Lechner seine Aufgabe im Flughafen.
In einem Wartungsvertrag wurde vereinbart, dass nach 20 000 h eine Generalinspektion des Förderers erfolgt. Sollte sich dabei herausstellen, dass einzelne Komponenten verschlissen sind, werden sie durch den Vollinstandhalter ausgetauscht. Die Bänder laufen täglich, allerdings mit unterschiedlicher Beanspruchung – von selten bis zum Dauerbetrieb in denPeak-Zeiten. Daher haben die Lieferanten der Fördertechnik sämtliche Antriebe mit hinreichender Reserve ausgelegt. Insgesamt wurden im Terminal 1 für den Gepäcktransport über 2 500 Elektromotoren in der Fördertechnik verbaut – mit mehr als 200 unterschiedlichen Motorentypen. „Im Lauf der Jahrzehnte hatten wir mehrere Lieferanten, verschiedene Hohlwellen, unterschiedliche Einbausituation“, berichtet A. Lechner und fügt an: „Diese Anlage kann eine Geschichte erzählen.“
Angesichts der großen Zahl und Varianz von Antrieben wollte der Servicebereich Technik einen genauen Überblick haben, welche SEW-Produkte im Einsatz sind und in welcher Konfiguration diese geliefert wurden. A. Lechner: „Natürlich haben wir ein Lagermanagement, in dem die Motoren mit ihrer Nennleistung gelistet sind.“ Aber er wünschte detailliertere Informationen und Filtermöglichkeiten. Diese bietet das Variantenmanagement von SEW-Eurodrive.
„Ursprünglich setzten wir Getriebemotoren eines anderen Lieferanten ein. Ich bekam die Aufgabe, einen neuen Rahmenvertrag auszuschreiben, weil der Flughafen einen alternativen Antriebshersteller finden wollte. Eine Voraussetzung dabei war, dass sich die angebotenen Getriebemotoren mit mechanisch identischer Schnittstelle an die Förderer anbauen lassen“, erzählt A. Lechner. Mit SEW-Eurodrive wurde ein geeigneter Anbieter gefunden. Der Antriebsspezialist bot eine passende Lösung an und lieferte seine Getriebemotoren zunächst über den Maschinenbauer an den Flughafen.