Abwasserbehandlungsanlage

Bild 01: Abwasserbehandlungsanlage zur biologischen Behandlung von Abwasser – inklusive Biogas-Erzeugung. (Quelle: Eaton)

Wasser ist kein Abfallprodukt. Auf dieser Überzeugung basiert die Erfolgsgeschichte der Flexbio Technologie GmbH [1]. Die Idee für einen Hochleistungsreaktor zur biologischen Behandlung von organisch belastetem Abwasser aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft entstand an der Hochschule HAWK in Göttingen. Prämiert mit dem Biogas Innovationspreis 2014 startete Flexbio im selben Jahr als Spin-off der Hochschule. Die erste Abwasserbehandlungsanlage (Bild 1) wurde 2016 erfolgreich in einem landwirtschaftlichen Umfeld in Betrieb genommen. Rasch folgten weitere Projekte nicht nur aus der Landwirtschaft, sondern auch aus der Lebensmittel-und Getränkebranche, der Fleischverarbeitung sowie aus der Industrie.

Mittlerweile umfasst das Produktportfolio neben modularen Abwasserbehandlungsanlagen auch Systeme zur Nachbehandlung, wie Biogastechnik, Abfallvergärungsanlagen oder Wasseraufbereitungslösungen. Dabei unterstützt Flexbio seine Kunden von der Potenzial- und Bedarfsermittlung, Fertigungs- und Genehmigungsplanung über den Anlagenbau als Generalunternehmer bis zur normgerechten Dokumentation und Inbetriebnahme. Hinzu kommen umfangreiche Service- und Wartungsdienstleistungen. 

Herkömmliche Kläranlagen, wie sie im öffentlichen Bereich zum Einsatz kommen, benötigen viel Energie für die Belüftung. Gleichzeitig geht die im Abwasser in Form von organischer Belastung gespeicherte Energie verloren – rund 50 % als CO₂-Ausstoß an die Umgebung und rund 50 % gebunden in kostspielig zu entsorgendem Überschussschlamm. Im Vergleich dazu kann bis zu 90 % der organischen Verunreinigung durch den Flexbio-Prozess mit anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung in nutzbares Biogas mit einem Methangehalt von 60 % bis 90 % umgewandelt werden. Es bleiben in der Regel weniger als 10 % an Überschussschlamm. Dabei erfordert das Flexbio-Verfahren (Bild 2) gegenüber einer konventionellen Kläranlage nur ein Zehntel an Energie – während es deutlich mehr Energie in Form von Biogas generiert als es verbraucht.

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