Interview mit Eric Halvorson
Was verstehen Sie unter benutzerfreundlich?
E. Halvorson: Mit benutzerfreundlich meinen wir, dass unser Web-Auftritt den Erwartungen der Branche entspricht. Dies erleichtert den Kaufprozess und die Nutzung unserer Website erheblich. Die Benutzererfahrung und die Customer Journey auf der Website sollen einfach und komfortabel für den Kunden sein.
Welche Fortschritte wurden in den Bereichen IIoT und digitale Zwillinge in der Automatisierung erzielt, und wie sehen Sie die zukünftige Rolle dieser Technologien?
E. Halvorson: IIoT und digitale Zwillinge werden zu den wichtigsten Technologien im Bereich der Automatisierung. Die Möglichkeit, eine Fabrik in einer digitalen Simulation in Echtzeit zu sehen, ermöglicht es, Spitzenproduktionszeiten und Spitzenenergieverbrauchszeiten vorherzusagen. So kann sichergestellt werden, dass die Belegschaft effizient eingesetzt, Abfall reduziert und die Produktivität gesteigert wird. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen für Robotik können unnötige Bewegungen der Roboter vermieden werden. Zudem haben sie die Möglichkeit, jedes einzelne Produkt in ihrer Fabrik zu überwachen, sei es ein Motor, ein Roboter oder ein Förderband. Sie können also alles sehen und auswerten, was in ihrer Fabrik passiert. Des Weiteren lassen sich Änderungen in einer simulierten Umgebung vornehmen und diese Änderungen viel schneller in die Realität umsetzen.
Wie stellen sich die Kunden auf die Integration neuer Technologien wie KI und Edge Computing ein, und welche Unterstützung werden ihnen bei der Implementierung geboten?
E. Halvorson: KI- und Edge-Computing-Lösungen sind stark auf dem Vormarsch. So beobachten wir beispielsweise, dass unsere Kunden ChatGPT nutzen, um ihre SPS zu programmieren. Die Zeiten, in denen man stundenlang mit der Programmierung beispielsweise im Kontaktplan verbrachte, sind vorbei. Jetzt unterstützt die KI dabei, Programme schnell und einfach in C++ oder Python zu erstellen. Mittels Edge und Cloud Computing können Anwender ihre Daten von überall auf der Welt über ein Tablet abrufen. Der Kunde kann so von jedem Ort auf der Welt sehen, was in seiner Produktion oder seinem Lager passiert. Diese innovativen Technologien verändern unsere Welt und werden weiter wachsen.
Die Rückverlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern (Reshoring) zurück nach Europa und Nordamerika nimmt weiter zu. Wie reagiert Digikey auf diesen Trend, und welche Rolle spielen lokale Zulieferer und Fertigungspartner in Ihrer Strategie?
E. Halvorson: Um sicherzustellen, dass wir unseren Teil zur Unterstützung des Reshorings leisten, liefern wir 95 % unserer Produkte ab Lager. Entweder direkt von Digikey oder von den Herstellern. So nutzen wir in Europa beispielsweise länderspezifische Versandstellen, bei denen der Kunde die Bestellung über Digikey aufgibt, und der Hersteller versendet die Ware dann direkt an den Kunden. Der Kunde erhält so seine Ware in der gleichen Zeit und Qualität. Bei Produkten, bei den die Nachfrage sehr niedrig ist, nutzen wir auch lokale Zulieferer über den Marketplace. Dies trifft insbesondere auf Nischenprodukte zu, also Produkte, die wir nicht ständig auf Lager haben.
Was zeichnet Digikey aus?
E. Halvorson: Durch unser Angebot an über 15,9 Mio. Produkten von über 3 000 Markenherstellern kann der Kunde alles von einem Ort beziehen. Er muss also nicht zig Websites der jeweiligen Hersteller durchforsten, sondern findet alles informativ und anschaulich dargestellt auf einer Website. Wir bieten dabei den gleichen Preis, die gleiche Produktqualität und denselben Support, als wenn direkt beim Hersteller geordert wird.
Literatur
- Digikey Germany GmbH, München: www.digikey.de