Nachgehakt

Abbildung von Klaus Matzker

Klaus Matzker ist Product Officer bei der Posital-Fraba GmbH in Köln (Quelle: Posital)

Was gab den Anstoß für die Entwicklung der 22 mm-Kits?

K. Matzker: Schon länger ist integriertes Motorfeedback auf dem Vormarsch. Diesem Trend haben wir uns bereits vor ein paar Jahren mit unseren magnetischen Montage-Kits für Servomotoren gestellt. Schon damals hatten wir die weitere Miniaturisierung im Visier, um Multiturn endlich auch bei Kleinstantrieben zum Durchbruch zu verhelfen. Wie richtig wir damit lagen, zeigte sich bereits beim Roll-Out der ersten Prototypen unserer Minis, die aus dem Stand großes Interesse bei OEM auslösten. Kleinstmotoren bilden ein stark wachsendes Segment des riesigen Motormarkts – mit immer anspruchs volleren Präzisionseinsätzen.

Was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung der weltweit ersten Multiturn-Encoder für Kleinstantriebe?

K. Matzker: Die kniffeligste Aufgabe war, den Output des Wiegand-Sensors aus einem Magnetfeld mit einem wesentlich kleineren Permanentmagneten zu generieren. Mit Hochdruck wurde im Aachener F&E-Zentrum, wo auch der Wiegand-Draht gefertigt wird, daran gearbeitet, das detektierbare Magnetfeld über eine Vielzahl von Parametern wie Abstände, Schirmung und noch präzisere Qualitätsvorgaben an den Draht zu optimieren. Nur weil wir schon lange in Sachen Wiegand – von Grundlagenforschung bis zur praktischen Umsetzung  aktiv sind, konnten wir unsere Energiekraftwerke für die 22er-Kits fit machen. Als reiner Zukäufer von Komponenten hätten wir das nie geschafft.

Welche Rolle spielten die OEM beim „Time-to-Market“ ihrer Minis?

K. Matzker: Wir hatten namhafte Motorhersteller bereits in der Früh phase der Produktentwicklung mit im Boot. Es ging ja um die rasche und praxisnahe Optimierung der Überwachung und Steuerung von Kleinstantrieben. Extrem hilfreich war dabei der direkte Dialog und die enge Zusammenarbeit mit starken Partnern wie Maxon [2], die sich aktiv beim ausführlichen Beta-Testing und Fine-Tuning einklinkten – und so den Mini-Kits den letzten Schliff gaben, bevor wir mit der Serienfertigung starteten (Bild 3).

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