Sicherheit erfordert Berücksichtigung von Beginn an

Abbild All-in-one-Gerät „PITmode“

Bild 2:  Das kompakte All-in-one-Gerät „PITmode“ enthält die Taster für die Betriebsartenwahl und die SEU. Dadurch kann es platzsparend installiert werden (Quelle: Pilz GmbH & Co. KG)

Maschinenhersteller sind auf dem europäischen Binnenmarkt verpflichtet, ihren Kunden ausschließlich sichere ­Produkte anzubieten. Ausgehend von der bestimmungs­gemäßen Verwendung gilt es, sämtliche relevanten Gefähr­dungen zu ermitteln – unter Berücksichtigung aller Lebensphasen nach dem erstmaligen Bereitstellen auf dem Markt. Dabei werden alle unterschiedlichen Personengruppen wie Bedienungs-, Reinigungs- oder Wartungspersonal, die mit der Maschine in Berührung kommen, beachtet. Für jede ­Gefährdung wird das Risiko eingeschätzt und bewertet. Maßnahmen, die das Risiko reduzieren, werden nach dem Stand der Technik und unter Beachtung der harmonisierten Normen festgelegt.

Ein intelligentes Sicherheitskonzept muss schließlich ­sowohl einen größtmöglichen Freiraum und Gestaltungsspielraum als auch den höchstmöglichen Grad an Sicherheit bieten. Wesentliche Bedeutung haben dabei die Zugänge zur Maschine bzw. zum Prozess. Diese müssen gegen unbefugtes Öffnen zu sichern sein und unzweifelhaft sicherstellen, dass sich beim Start der Maschine keine Personen im Gefährdungsbereich aufhalten.

Keine Gefahr für Mensch …

Damit mutwilliges oder versehentliches Öffnen von Zugangstüren nicht zu Gefährdungen führt, sind diese klassisch im Sinne von Safety mit einem sicheren Schutztürsystem gesichert. Dieses kombiniert die sichere Schutztürüberwachung mit sicherer Zuhaltung in einem System und verfügt zusätzlich über Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Flucht-entriegelung sowie eine mechanische Wiederanlaufsperre. Eine versehentlich eingeschlossene Person kann den Gefahrenbereich somit im Gefahrenfall schnell und problemlos verlassen. Ein erneutes Anfahren der Anlage ist erst dann wieder möglich, wenn über die bestehenden integrierten Sicherungs- und Quittierfunktionen zweifelsfrei feststeht, dass sich niemand mehr im Gefahrenbereich befindet. Mit einem solchen Schutztürsystem wie „PSENsgate“ von Pilz [1] ist zwar die Sicherheit des Menschen im Sinne der Safety gewährleistet. Doch offen ist weiter die Sicherheit des Prozesses also die Betriebssicherheit (Security) (Bild 1).

… und Prozess

Der Schutz vor unberechtigtem Zugriff kann in der Praxis über einen sicheren Betriebsartenwahlschalter realisiert ­werden. Er erfüllt dabei zwei Funktionen: die Wahl der ­Betriebsart und die Regelung der Zugangsberechtigung zur Maschine.

Betriebsartenwahlschalter wie „PITmode“ ermöglichen das Umschalten zwischen definierten Betriebsarten. Die Auswahl der Betriebsart erfolgt durch Stecken eines Transponder-Schlüssels mit der entsprechenden Berechtigung und Betätigen der für die Betriebsart definierten Taste.

Jeder Schlüssel ist individuell codiert, um eine eindeutige Nutzer-Authentifizierung zu ermöglichen, was Manipula­tionen vermeidet. Da die eindeutigen Schlüssel an mehreren Maschinen eingesetzt und unterschiedliche Berechtigungen hinterlegt werden können, lassen sich mehrere mechanische Schlüssel in einem Transponder-Schlüssel zusammenfassen. Das reduziert wiederum den administrativen Aufwand.

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