Klar definierte Zuständigkeiten

Abbild Safety und Security

Bild 3: Das modular aufgebaute Betriebsartenwahl- und ­Zugangs- berechtigungs- system „PITmode fusion“ vereint ­Safety und Security in einem System (Quelle: Pilz GmbH & Co. KG)

Jeder Bediener erhält über den codierten Schlüssel Zugang zu den für ihn freigegebenen Maschinenfunktionen oder Maschinenbetriebsarten. Über den RFID-basierten Schlüssel ist es möglich, für jeden Bediener individuelle (Zugangs-)Berechtigungen zu erteilen. Diese können über eine Identifikations­verwaltung in der Maschinensteuerung vergeben werden.

Über Betriebsartenwahlschalter wie „PITmode“ ist die Anlage von autorisierten Personen in verschiedenen ­Betriebsmodi bedien- und steuerbar. Dabei erhält jeder ­Bediener die seinen Fähigkeiten und Qualifikationen ­entsprechenden Maschinenfreigaben, sodass auf diese Weise ein hohes Maß an Schutz gegen unbeabsichtigte Aktionen und Manipulationen sowie die Sicherheit der Informationen gegeben ist (Bild 2).

An heiklen bzw. sensiblen Maschinen besteht der Bedarf, alle Bedieneraktionen zu protokollieren. Auch hier kann das System unterstützen, da alle Bedienaktionen ohnehin an die Steuerung gemeldet werden. Das Authentifizierungssystem kann dazu genutzt werden, die Aktionen dann eindeutig einem Bediener zuzuordnen. So lassen sich im Betrieb der Maschinen etwaige Änderungen dokumentieren und die Nachvollziehbarkeit erhöhen. Verändert eine Person im ­Betrieb Maschinenparameter, wird dieser Schritt doku­mentiert. Kommt es im Anschluss zu Fehlern, lassen sich Ur­sachen deutlich schneller ausmachen.

„PITmode“ schaltet durch Selbstüberwachung sicher von einer Betriebsart auf die andere um. Fünf einstellbare ­Betriebsarten sind möglich: Automatikbetrieb, Einricht­betrieb, manuelles Eingreifen unter eingeschränkten Be­dingungen, Special Mode bzw. Prozessbeobachtung und Servicebetrieb. Dank LED-Anzeige lässt sich die aktuell ausgewählte Betriebsart ebenso eindeutig anzeigen wie die Berechtigungsstufe des Schlüssels. Der Betriebsarten­wahlschalter ist einsetzbar für Anwendungen bis PL d nach DIN EN ISO 13849-1 [2] oder SIL CL 2 nach DIN EN 62061 [3].

Durch die Definition von sicheren Betriebsarten lassen sich die Anforderungen an Bedienersicherheit, Prozesssicher­heit und Verfügbarkeit in Einklang bringen. Doch erst, wenn Themen, wie Manipulationsschutz, Abgrenzung von Verantwortungsbereichen und Zuständigkeiten sowie eindeutige Identitätsnachweise für Maschinen und Menschen, sicher geregelt sind, kann ein Prozess als „sicher im Betrieb“ anerkannt sein (Bild 3). 

Literatur:
[1] Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern: www.pilz.de
[2] DIN EN ISO 13849-1:2016-06: Sicherheit von Maschinen – ­Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – Teil 1: ­Allgemeine Gestaltungsleitsätze. Berlin: Beuth
[3] DIN EN 62061 VDE 0113-50:2016.5: Sicherheit von Maschinen. Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer ­Steurungssysteme. Berlin · Offenbach: VDE VERLAG

Marcel Wöhner (Bereichsleiter Produktmanagement Operating & Monitoring & Software Tools bei der Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern)
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