Einfache, sichere und konfigurierbare Cloud

Abbildung des Dashboards der Wieland IIoT-Cloud

Bild 4:  Über das individuell konfigurierbare Dashboard werden aktuelle Maschinendaten und -zustände auf einen Blick ­angezeigt (Quelle: Wieland Electric)

Mit der Erfassung und Übertragung von Daten allein ist es jedoch nicht getan. Nur wer die gesammelten Daten genau betrachten, auswerten und analysieren kann, erhält auch die Möglichkeit zur Optimierung. Hierfür hält Wieland die „wienetCloud“ bereit. Die skalierbare, browserbasierte Plattform ermöglicht den Zugriff von überall auf der Welt, auch über mobile Geräte. Dadurch kann schnell auf die gesammelten Daten reagiert werden und lokale Prozesse lassen sich entsprechend beeinflussen.

Das Handling ist einfach: Der Anwender erhält nach erfolgter Registrierung im „wienetCloud“-Portal Zugang zu seiner individuellen Plattform. Hier lassen sich Kunden­projekte anlegen und Geräte hinzufügen. Jeder Nutzer kann sich sein eigenes Dashboard aufbauen (Bild 4), über welches die Auslastung von Maschinen, Fehler oder auch wartungsrelevante Informationen visualisiert werden. Im Rahmen eines konfigurierbaren Benutzermanagements ist es zudem möglich, Zugriffs- und Bearbeitungsrechte für jeden Benutzer bedarfsorientiert zu definieren.

Nahtlose und sichere M2M-Kommunikation

Für die sinnvolle Weiterverarbeitung der gesammelten Rohdaten sorgt die API-Datenschnittstelle (Application Programming Interface). Sie agiert als Datenübermittler und erlaubt den Austausch von Inhalten zwischen verschiedenen Systemen. Durch die OPC-UA-Serverfunktion ermöglichen die Gateways zudem die Übertragung von Daten an sämt­liche OPC-UA-fähige Cloudsysteme. Für eine vollumfängliche Unterstützung des offenen Kommunikationsstandards werden die Gateways künftig auch über einen OPC-UA-Client verfügen. Das gewährleistet einen sicheren, standardisierten und nahtlosen Daten- und Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Geräten, Maschinen sowie Diensten auch aus verschiedenen Branchen.

Zur Kommunikation mit der „wienetCloud“ können die Wienet-IIoT-Gateways Daten mit dem Kolibri-Protokoll sowie über MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) übertragen. Das offene Nachrichtenprotokoll spielt seine Stärken vor allem dort aus, wo eine zuverlässige Übertragung von Nachrichten über unzuverlässige – zum Beispiel mobile – Netzwerke benötigt wird. Es lässt sich selbst auf Geräten mit wenig Speicher und Rechenleistung mit hoher Performance einfach einsetzen und eignet sich vor allem für die Kommunikation von Sensoren, Aktoren, Mobiltelefonen oder auch eingebetteten Systemen in Fahrzeugen, wo Bandbreite und Energie knapp sind.

Für die nötige Sicherheit sorgen eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei der Datenübertragung, eine obligatorische Authentifizierung und entsprechende Kennwortrichtlinien. Ein gegliedertes Autorisierungssystem stellt einen weiteren Sicherheitsfaktor dar.

Neue Betreibermodelle möglich

IIoT-Lösungen unterstützen nicht nur eine höhere Produktivität oder tragen dazu bei, Ausfallzeiten zu reduzieren, durch den Einsatz neuer Informations- und Kommunika­tionstechnologien sind Maschinenbauer auch in der Lage, neue Betreibermodelle anzubieten. Dazu gehört zum Beispiel Maschinen-Leasing oder Pay-by-use: Hier bezahlt der Kunde nicht mehr für die Maschine selbst, sondern für ­deren Leistung, beispielsweise den Ausstoß von Druckluft. Dies ist nur dann möglich, wenn entsprechende Daten vorhanden sind, um die zeitliche Bereitstellung der Maschinenleistung zu kontrollieren und abzurechnen. Auch der Service wird vereinfacht: Wartungen oder Reparaturen können jeweils zum richtigen Zeitpunkt und stets mit den passenden Ersatzteilen durchgeführt werden.

In Anbetracht all dieser Chancen, die IIoT-Lösungen bieten, darf letztlich jedoch nicht vergessen werden, dass der personelle Aufwand stets im Verhältnis zum angestrebten Nutzen stehen muss. Kleinen und mittleren Maschinen­bauern steht Wieland deshalb nicht nur mit den passenden Hardware- und Cloudlösungen zur Seite, sondern betreut diese auch servicetechnisch bei der Initialisierung erster IIoT-Projekte. Mit dem Aufbau eines entsprechenden Partnernetzwerks soll Ausrüstern künftig zudem die Möglichkeit gegeben werden, auch solche Vorhaben umzusetzen, die sich im Bereich von Machine Learning und künstlicher Intelligenz bewegen.

Tobias Hennemann, Wieland Electric GmbH (no)
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