Box-PC Camcollect

Bild 01: Die beiden Box-PC Camcollect 8208 und Camcollect 7164 von Aprotech bieten ausreichend Rechenpower für KI, Bildverarbeitung und die Industrie von morgen. (Quelle: Apotech)

Herr Jung, seit rund zwölf Jahren bilden Sie in Ihrem Kernportfolio Panel-PC, Touchmonitore und Box-PC ab. Bitte geben Sie einen kurzen Einblick, wie sich die Kundenanforderungen in diesem Zeitraum verändert und in welcher Form Sie Ihr Produktportfolio entsprechend angepasst haben.

P. Jung: Da sprechen Sie ein interessantes Thema an. Aufgrund der kurzen Innovationszyklen in der IT, „hinkt“ der Automatisierungsmarkt oftmals dem Fortschritt hinterher. Jeder, der Industrie-PC einsetzt, ist mehr oder weniger ein Getriebener: Ständig kommen leistungsfähigere Prozessoren, neue Speicher mit immer größerer Kapazität und neue Betriebssysteme auf den Markt.

Aktuell haben wir wieder solch eine Situation: Die Unternehmens- IT schreibt den Automatisierern gerade einen Wechsel von Windows 7 auf Windows 10 vor, weil der Support ab Januar 2020 von Microsoft eingestellt wird.

Üblicherweise rechnet man in der Automatisierungstechnik mit Innovationszyklen jenseits von zehn Jahren – denken Sie in diesem Zusammenhang an die Simatic-SPS von Siemens. Mitte der 1990er-Jahre kam die S7 auf den Markt. Und auch heute befindet sich immer noch eine erstaunliche Anzahl von S5-Steuerungen in Produktion und Logistik im Einsatz.

Ein Umstieg auf Windows 10 ist aber nicht immer ohne Hardwareerneuerung möglich. Also werden neue Industrie- PC angeschafft. Auch die Applikationssoftware wird teilweise erneuert, da die Programme, die seinerzeit für Windows 7 geschrieben wurden, nicht Windows-10-kompatibel sind.

Die Anpassung des Produktportfolios ist daher nicht durch die Kunden oder durch uns initiiert, sondern wird von den Herstellern der IT-Komponenten mehr oder weniger erzwungen.

Ein Vergleich: 2007 waren wir vom Intel N270 begeistert, ein Atom-Prozessor mit 1,6 GHz Taktfrequenz und niedrigem Energieverbrauch. Bald danach kam der erste echte Zwei-Kern-Prozessor auf den Markt, der D525 mit 2 × 1,8 GHz. Eine Festplatte bot stolze 250 GB.

Heute sprechen wir von Core-i-Prozessoren mit acht Kernen und Taktfrequenzen weit über 3 GHz. Schnelle SSD bieten Kapazitäten im Terabyte-Bereich an.

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