Schaltschrankbauer, Technologieanbieter und Lieferanten diskutieren bei den Events der Initiative Schaltschrankgestalter

Schaltschrankbauer, Technologieanbieter und Lieferanten diskutieren bei den Events der Initiative Schaltschrankgestalter über Lösungen und Ideen, um den Schaltschrankbau zukunftsfähig zu machen (Quelle: Adobe Stock_Drazen_269905976_Initiative Schaltschrankgestalter)

Oft herrscht bei den Schaltschrankbauern großer Respekt vor den komplexen digitalen Prozessen. Viele Prozessschritte werden in der Branche daher immer noch manuell abgearbeitet. Ein leistungsfähiger Steuerungs- und Schaltanlagenbau wird aber im Zukunftsbild einer vernetzten und ressourcenschonenden Industrie sehr wichtig sein. Die Initiative Schaltschrankgestalter unterstützt Schaltschrankbauer beim Kompetenzaufbau und fördert den Know-how-Austausch. Die Diskussionsrunde mit Vertretern der Gründer der Initiative fokussiert das digitale Engineering.

„Vorbehalte gegen die Digitalisierung gibt es öfter auf der Managementebene“, betont Stephan Meier, Process Manager E-CAD bei Phoenix Contact. „Wenn alles seit Jahren anscheinend gut funktioniert, sind Innovationen schwer durchzusetzen.“ Er sieht es daher als Aufgabe der in der Initiative Schaltschrankgestalter zusammengeschlossenen Unternehmen, alle Beteiligten mitzunehmen, auch den Mitarbeiter in der Fertigung.

„Ein wesentlicher Vorteil der Digitalisierung ist die einfache Übernahme von Daten aus bestehenden Projekten“, bricht Florian Kothe, Business Development Manager bei Wago, eine Lanze für die Digitalisierung. „So braucht nicht jedes Projekt vollkommen neu aufgesetzt zu werden. Wird jedes Projekt einschließlich der Stammdaten immer up to date gehalten, reduziert sich der Zeitaufwand erheblich.“

„Es muss sicher nicht immer alles automatisiert werden. Letztlich gilt es, den Umbauprozess in kleine Happen zu zerlegen, die das Unternehmen kapazitiv und finanziell stemmen kann“, so S. Meier. Erforderlich sei dafür „eine vernünftige Analyse der Machbarkeit und des Optimierungspotenzials“. Steffen Winther, Global Business Developer Cabinet Offerings bei Wago, ergänzt: „Niemand sollte sich von Digitalisierung abschrecken lassen. Anwender fangen in kleinen Schritten an und nutzen das, was ihnen hilft.“ Die Unternehmen der Initiative Schaltschrankgestalter stellen Experten zur Beratung zur Verfügung.

„Nicht für jeden Prozess gibt es einen Masterplan“, fokussiert Matthias Schüler, Abteilungsleiter Value Chain Consulting bei Rittal: „Es bedarf Veränderungen, um andere Ergebnisse zu erzielen.“ Das Motto dazu: Man kann keine anderen Ergebnisse erwarten, wenn man immer das Gleiche tut. Der Maschinenbauingenieur schließt an: „Unsere Aufgabe besteht darin, dem Kunden klarzumachen, dass es sich bei der Umsetzung der Digitalisierung mehr um eine Evolution als um eine Revolution handelt. Ebenso plädiert F. Kothe dafür, dem Anwender die digitalen Ansätze nahezubringen: „Die Konstruktion arbeitet heute bereits überwiegend digital. Das größte Potenzial ist in der Werkstatt zu heben. Allein die Digitalisierung von Plänen vereinfacht und beschleunigt vieles.“

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