Digitalisierung des Schaltschrankbaus

Allpoliger Stromlaufplan

Bild 03 Allpoliger Stromlaufplan – erstellt in Eplan Electric P8 (Quelle:Alexander Bürkle)

Eplan Pro Panel

Bild 04: In Eplan Pro Panel wird der Schaltschrank aufgebaut. Mit dem erstellten digitalen Zwilling lassen sich die Automationssysteme für den Schaltschrankbau – beispielsweise das Perforex- Fräsbearbeitungscenter – mit entsprechenden Daten versorgen (Quelle: Alexander Bürkle)

Ein wichtiges Thema ist laut dem Geschäftsführer die Digitalisierung des Schaltschranks. Diese dient nicht nur zur Fehlerminimierung, sondern auch dazu, Wertschöpfung in Deutschland zu erhalten. „Bereits heute lassen Maschinenbauer ihre Steuerung in Osteuropa bauen“, schließt er an. „Mit der Digitalisierung wird der Steuerungs- und Schaltanlagenbau schneller sowie effizienter und leistet einen wichtigen Beitrag, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.“ Ohne Digitalisierung besteht die Gefahr, dass viel Wertschöpfung abwandert. „Wir müssen die Chance erkennen, die Prozesse effizienter und fehlerfreier zu gestalten“, lässt er wissen: „Wenn die Datenbasis stimmt, können wir auch im Seriengeschäft Losgröße 1 umsetzen.“

Von Anfang an war bei Alexander Bürkle die Engineeringlösung Eplan für die Elektrokonstruktion gesetzt [2]. „Wir wissen die innovativen Werkzeuge des Anbieters sehr zu schätzen, die vollumfänglich alle Anforderungen abdecken“, berichtet K. Isenmann. „Ein wichtiger Punkt für uns ist es, aus der Konstruktion nahtlos und papierlos in die Schaltschrankproduktion zu gelangen.“ Der Workflow lässt sich digital besser umsetzen. Er schließt an: „Die Zukunft des Stromlaufplans ist rein digital. Damit lassen sich nicht nur Fehler vermeiden, sondern die Prozesse werden schlanker, effizienter und wir können kostengünstiger produzieren.“

Zum Einsatz kommt neben dem EEC (Eplan Engineering Configuration) fast das ganze Eplan-Programm: die Eplan Plattform mit Electric P8 (Bild 3), Pro Panel (Bild 4), Smart Wiring, Cogineer. Fluid, Preplanning und jetzt auch eBuild. „Die cloudbasierte Software ist für uns der richtige Schritt in die Zukunft“, sagt K. Isenmann. Die Werkzeuge von Eplan bilden laut dem Geschäftsführer vollumfänglich alle Themenbereiche der Elektrokonstruktion ab. „Aber auch die menschliche Seite stimmt“, schließt er an. „Wir werden hervorragend von dem Softwareanbieter betreut.“ Dazu kommt, dass Eplan eine marktführende Position innehat. „Viele Techniker unserer Branche sind mit Eplan aufgewachsen.“ Ganz wichtig für den Anwender ist auch das Vertrauen – in das Werkzeug und zwischen den handelnden Personen. „Auch in der digitalen Welt gehört Vertrauen dazu, um Geschäfte zu machen“, unterstreicht er.

Eplan Data Portal als Basis für den digitalen Zwilling

Alexander Bürkle gilt als Treiber für das Eplan Data Portal. „Gemeinsam mit Eplan sind wir aktiv an der Entwicklung und Weiterentwicklung des Data-Standards beteiligt.“ Das Unternehmen leistet große Unterstützung, diesen Standard umzusetzen und auch Artikelstammdaten diverser Hersteller zu erstellen. Mittlerweile sind bereits über 250 000 Artikeldaten nach neuem Standard im Portal hinterlegt „Die Notwendigkeit für den digitalen Zwilling haben wir frühzeitig erkannt“, setzt der Manager fort. „Allerdings waren bei vielen Herstellern keine entsprechenden Daten vorhanden.“ Das Unternehmen hat daher einen Style Guide entwickelt für die Datenerstellung und viele Hersteller auch direkt dabei unterstützt, ihre Daten im Eplan Data Portal zu integrieren. K. Isenmann: „Wir haben Lieferanten überzeugt, diesen Weg mitzugehen, da die Produkte für Konstrukteure noch interessanter werden, wenn die Elektrokonstruktion auf gleicher Datenbasis basiert.“ Einheitliche Datensätze sind laut dem Visionär auch erforderlich, um zum Beispiel direkt aus dem in Eplan erstellen digitalen Zwilling die Automationssysteme für den Schaltschrankbau – beispielsweise das Perforex-Fräsbearbeitungscenter – mit den entsprechenden Daten zu versorgen.

„In unserem Haus sind sieben Mitarbeiter ausschließlich mit der Beschreibung der Artikeldaten beschäftigt“, fährt er fort. „Und es gibt noch viel zu tun: zum Beispiel die Datenpflege für den UL-Standard und vieles mehr. Dabei hilft uns die Dienstleistung zur Beschreibung der Artikeldaten, die wir vermarkten, auch selbst. Denn auch wir profitieren mit unserem Schaltschrankbau davon.“ Heute sind im Eplan Data Portal rund eine Million Datensätze hunderter Hersteller integriert. Alexander Bürkle hat wesentlich dazu beigetragen. K. Isenmann blickt nach vorn: „In der Zukunft wollen wir das Thema der einheitlichen Datenbasis auch für die Gebäudetechnik voranbringen.“

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