Vom Elektrogroßhändler zum Technologiedienstleister

Geschäftsführer- Klemens Isenmann

Bild 02: Klemens Isenmann ist Geschäftsführer „smart industries“ bei Alexander Bürkle (Quelle: Alexander Bürkle)

Besonders positiv entwickelt sich laut dem Visionär der gesamte Bereich der Technologiedienstleistungen. „Unsere Vision – die Entwicklung vom klassischen Elektrogroßhändler zum Technologiedienstleister – kommt zum Tragen“, freut sich K. Isenmann. „Wir sind auf dem richtigen Weg, in dem wir immer stärker in Technologien und Lösungen denken.“ Mit dem Ausbau der Technologiedienstleistungen sichert sich der Elektrogroßhändler seine Zukunft. Bezeichnend dabei ist, dass dieser Bereich auch in der Corona-Krise nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Corona hat durchaus positive Auswirkungen auf die Flexibilität und motiviert, die Digitalisierung anders wahrzunehmen“, erläutert der Geschäftsführer „smart industries“.

Bereits seit dem Beginn der 1980er-Jahre beschäftigt sich die Unternehmensgruppe mit dem Schaltschrankbau. „Damals gab es noch wenige Dienstleister, die den Schaltanlagenbau angeboten haben“, erinnert sich der Geschäftsführer. „Es fehlte an Know-how und wir haben diese Lücke genutzt.“ Der Beginn des Internet-Zeitalters hat dann nochmal ein neues Denken forciert. „Die Frage, die sich stellte: „Wie können wir mit einem Großhandel komfortabel überleben“, mündet in: „Zu jedem von uns vermarkteten Produkt passt eine Dienstleistung.“ Die Strategie des Anbieters: „Wir reden mit unserem Kunden nicht mehr über Produkte, sondern über Lösungen.“

K. Isenmann erklärt: „Unsere Spezialisten ermöglichen umfassende Services und Technologien zur Planung, Installation und Programmierung sowie Inbetriebnahme, Optimierung und Wartung von elektrotechnischen Anlagen.“ „Innerhalb der elektrotechnischen Wertschöpfungskette bieten wir acht Touchpoints, von denen an der Kunde mit uns zusammenarbeiten kann.“ Dabei geht das Angebot der Unternehmensgruppe mittlerweile weit über das eines klassischen Schaltanlagenbauers hinaus. „Wir können Anwender durch die gesamte technologische Wertschöpfungskette begleiten.“

Die gesamte Automatisierung im Fokus

„Unsere Kunden für die Technologiedienstleistungen sind oft mittelstandsgeprägte Maschinen- und Anlagenbauer“, weiß der Manager. „Die Frage, die sich zuerst stellt: Welche elektrotechnische Expertise hat der Maschinenbauer selbst im Haus? Wo können wir unterstützen und wie können wir mit unserem Know-how die Elektrokonstruktion optimieren? Vor allem bei der Digitalisierung bzw. bei den IT-OT-Schnittstellen tun sich Maschinenbauer oft schwer. Hier können wir ansetzen und haben uns großes Vertrauen bei unseren Kunden aufgebaut.“

Das Angebot reicht aber viel weiter: „Wir übernehmen das Retrofit von Maschinen und Anlagen und das bereits direkt ab der Ideenfindung mit einer Machbarkeits- und Risikoanalyse“, setzt der Geschäftsführer fort. „Unsere Experten erhöhen die Effizienz für die Kunden und können nahezu alle Themen bedienen – einschließlich kompletter Automatisierungs- und Robotikprojekte.“ Als großen Vorteil nennt er: „Der Kunde hat damit nur mit einem Ansprechpartner zu tun, der sich noch dazu durch Herstellerneutralität auszeichnet und aufgrund des Elektrogroßhandels auf ein breites Warensortiment mit dem entsprechenden Know-how zurückgreifen kann. Wir haben damit einen großen Einfluss, unsere Kunden erfolgreicher zu machen.“ Das hauseigene Produktmanagement und Business Development setzt konsequent Ideen im eigenen Haus um und entwickelt daraus neue Business Cases. Als Beispiel nennt K. Isenmann die Realisierung eines IIoT-Projekts im Zentrallager.

Um die einzelnen Wertschöpfungsschritte mit entsprechendem Know-how zu untermauern, haben sich die Freiburger entsprechende Expertise ins Haus geholt, unter anderem Elektrokonstrukteure aus dem Maschinenbau. K. Isenmann: „Heute haben wir 22 erfahrene Konstrukteure im Haus und können auf Augenhöhe mit unseren Kunden aus dem Maschinen-/Anlagenbau diskutieren und Projekte gemeinsam umsetzen.“ Inzwischen bildet das Unternehmen selbst aus und transformiert das vorhandene Know-how an die junge Generation. „Ohne Expertise geht es nicht: Deswegen verfügen wir für das Thema Automatisierung über SPS-Techniker, Antriebstechnik- sowie Robotik-Experten und selbst einen Safety-Berater“, setzt er an.

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