Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessgeräte Proline Prosonic Flow W 400 und P 500 von Endress+Hauser lassen sich eingriffsfrei und einfach installieren – ohne Prozessunterbrechung beim nachträglichen Einbau. (Quelle: Endress+Hause)
Mit seinen beiden Clamp-on-Ultraschall-Durchflussmessgeräten Prosonic Flow W 400 und Prosonic Flow P 500 (Bild 1) bietet Endress+Hauser [1] die Möglichkeit, Mengen- und Volumenströme von Flüssigkeiten in Rohrleitungen zu messen, zu summieren und zu bilanzieren. Auf diese Weise lassen sich Prozesse überwachen oder Leckagen erkennen. Die Clamp-on-Sensorik ist prinzipiell ohne das Öffnen der Rohrleitung montierbar. Somit sind anders als bei einer Inline-Instrumentierung keine Dichtungen erforderlich und die Sensoren kommen zudem nicht mit dem flüssigen Medium in Kontakt – aggressive, korrosive und abrasive Flüssigkeiten sind damit auf der Instrumentierungsseite kein Thema. Auch beim Retrofit von Anlagen bietet das Clamp-on-Prinzip Vorteile: Da kein Eingriff ins Leitungssystem erforderlich ist, kann die Nachrüstung im laufenden Prozess erfolgen (Bild 2).
Aktuell zeigt sich der Bedarf unter anderem im Bereich von Hilfs- oder energierelevanten Kreisläufen, die aus Sicht der Prozesssteuerung ursprünglich keine oder nur eine sehr einfache Instrumentierung brauchten, inzwischen aber zum Beispiel für eine Energiebilanzierung und -optimierung genauer erfasst werden müssen. Nicht zuletzt kann eine Clamp-on-Messstelle temporär eingerichtet werden, etwa um die Funktion einer bestehenden Inline-Instrumentierung zu verifizieren.
Für Ex- und Nicht-Ex-Anwendungen
„Ursprünglich wurde Prosonic Flow W 400 mit Blick auf die Wasser- sowie Abwassertechnik konzipiert und Prosonic Flow P 500 für die Prozesstechnik, das heißt für unterschiedliche Flüssigkeiten, wie Kohlenwasserstoffe oder Chemikalien“, sagt Thomas Jahn, Abteilungsleiter Ultraschall-Produktmanagement bei Endress+Hauser. Diese Entstehungsgeschichte hat allerdings keinen Einfluss auf die aktuellen Einsatzgebiete. „Ausschlaggebend bei der Auswahl des Systems sind immer die realen Anforderungen der Messstelle. Ex, SIL, Temperatur und Anforderungen an Ein- und Ausgänge sind hier die wichtigsten Stichworte“, ergänzt T. Jahn. Prosonic Flow P 500 gewährleistet funktionale Sicherheit nach DIN EN 61508 (SIL) [2] und ist in sicherheitstechnischen Anwendungen einsetzbar; für den explosionsgefährdeten Bereich verfügt er über die gängigen internationalen Zulassungen. Damit kann er auch im Ex-Bereich zum Einsatz kommen, während sich Prosonic Flow W 400 eher für Basisanwendung eignet.
Die grundlegenden technischen Daten sind bei beiden Geräten gleich; die Mess-Performance sowie Präzision ist bei Hardwaregenerationen ab Mai 2024 ebenfalls identisch. Beide decken Leitungs-Nennweiten von 15 mm bis 4000 mm ab, was selbst für große Druckleitungen in Speicherkraftwerken ausreichend ist. Die Ultraschallsensoren selbst sind in Edelstahl ausgeführt und es stehen Aufnehmer für alle gängigen Rohrmaterialien bis hin zu Kunststoff und GFK, mit und ohne Liner, zur Verfügung. Die zulässige Medientemperatur reicht je nach Nennweite von –40 °C bis 130 °C (W 400) bzw. –40 °C bis 550 °C (P 500), der Messbereich beträgt 0 m/s bis 15 m/s.