Bild 01: Digitalisierung in der Logistik sorgt für höhere Effizienz und weniger Fehler. (Quelle: ifm)
Komplexe Logistikprozesse bergen ein gewisses Fehlerpotenzialin sich: Beispielsweise liegt die Fehlerrate beim Kommissionieren im Schnitt zwischen 0,3 % und 3 %. Daraus können hohen Kosten für die Unternehmen entstehen. Denn jede nicht ordnungsgemäß kommissionierte Ware erzeugt Folgefehler, die sowohl für die Produzierenden als auch für Lieferanten und alle Beteiligten in der Logistik relevant sein können. Mit Lösungen zur vollautomatischen Erfassung des Warenein- oder -ausgangs lässt sich die Fehlerrate senken (Bild 1). Je nach Höhe der durch einen Fehlerfall verursachten Kosten kann sich die Investition in eine solche automatisierte Technologie schnell bezahlt machen.
RFID oder Etikett
Für eine automatisierte Kommissionierung der Warenein und -ausgänge bieten sich zwei Methoden mit jeweils unterschiedlicher Basistechnologie an:
- gedruckte Etiketten, die mit Code-Readern erfasst werden. Hier muss beim Warenein- und -ausgang in den meisten Fällen ein Mitarbeiter das Etikett scannen,
- RFID-Technologie, der zurfolge die RFID-Komponenten zwar in der Regel kostenintensiver sind, allerdings diverse Vorteile diese aufwiegen können. So ist im Gegensatz zu herkömmlichen Etiketten keine freie Sicht auf die Waren bzw. deren Verpackung notwendig. Zudem lässt sich eine komplett automatisierte Lösung, bei der keinerlei manuelle Arbeitsschritte notwendig sind, einfacher realisieren. In der Anwendung tritt als zusätzlicher Nutzen zutage, dass Daten auf den RFID-Tag geschrieben werden können. Damit lässt sich beispielsweise der Zeitpunkt der Einlagerung dokumentieren.
Unabhängig von der gewählten Technologie besteht eine der größten Herausforderungen in der Systemintegration etwa in ein ERP-System oder ein Warehouse Management System (WMS). In einem Logistikzentrum muss eine Gesamtapplikation umgesetzt werden, die alle Anforderungen erfüllt. Engineering, Softwareintegration und Tests sind in solchen Projekten bisher immer mit einem hohen Aufwand verbunden. Die daraus resultierenden Kosten liegen in praktisch allen Fällen über denen der Komponenten. Auch dies gilt unabhängig davon, für welche der beiden Technologien sich der Anwender entscheidet.