Bild 01:  Gasnetz Hamburg geht mit der ersten digitalisierten Niederspannungsverteilung von Siemens neue Wege.

Bild 01: Gasnetz Hamburg geht mit der ersten digitalisierten Niederspannungsverteilung von Siemens neue Wege. (Quelle: Siemens AG)

Eine digitalisierte Niederspannungsenergieverteilung liefert umfangreiche Betriebs- und Verbrauchsdaten. Diese lassen sich vielfältig verwenden. Damit kann die Anlage einen entscheidenden Mehrwert über die sichere Versorgung aller elektrischen Verbraucher hinaus bieten. So ermöglicht die gezielte Nutzung der erfassten Daten durch ein systematisches Monitoring inklusive Visualisierung der Energiedaten zum einen eine hohe Transparenz über die elektrischen Energieflüsse. Das gewährleistet den effizienteren Einsatz von Energie und Kosten. Zum anderen erhöht sie die Anlagenverfügbarkeit, denn die Daten erlauben ebenso eine individuell geplante Instandhaltung (Preventive maintenance), eine vorausschauende Wartung (Predictive maintenance) sowie eine bessere und schnellere Fehlerlokalisierung.

Nachhaltiger Betrieb des Energienetzes

Vor diesem Hintergrund entschied sich auch die Gasnetz Hamburg GmbH [1] für eine sukzessive Digitalisierung ihrer Energieverteilungen (Bild 1). Das städtische Unternehmen betreibt das Erdgasnetz in der Hansestadt Hamburg mit circa 7 900 km Länge, rund 160 000 Hausanschlüssen und 227 000 Netzkunden. Dieses umfasst Hoch-, Mittel-, Niederdruck- und Hausanschlussleitungen sowie etwa 600 Gasdruckregelanlagen. Rund 620 Mitarbeiter sorgen für seinen zuverlässigen und sicheren Betrieb.

Die Steuerung und Überwachung des Netzes erfolgen über die zentrale Leitstelle in Hamburg. Nachhaltigkeit spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle: „Den effizienten Einsatz von Energie nachweisen, unsere Geschäftsprozesse nachhaltig gestalten, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sicherstellen – wir wollen kurz- wie mittelfristig Umwelt und Klima in Hamburg verbessern und mit einem nachhaltigen Betrieb unseres Energienetzes zur urbanen Energiewende beitragen“, so formuliert Gasnetz Hamburg ihr zentrales Unternehmensziel.

„Nachhaltigkeit und Innovation gehen bei Gasnetz Hamburg Hand in Hand.“ Diesen Anspruch erfüllt das 1844 gegründete Unternehmen nicht nur als Energieversorger, sondern auch in seinen eigenen vier Wänden.

Mehr Energieeffizienz und höhere Verfügbarkeit durch Transparenz

Bezogen auf die elektrische Energieverteilung bedeutet das: „Unsere generelle Aufgabe besteht darin, die elektrotechnischen Anlagen immer auf dem neuesten Stand zu halten“, erklärt Gary Grosser (Bild 2), Koordinator für E-Technik, zum Hintergrund des aktuellen Projekts. Die Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards ist dabei selbstverständlich. Doch noch etwas war G. Grosser und seinen Kollegen Gunnar Schlünz wichtig: „Unser Ziel ist eine insgesamt größere Transparenz.“ 

Konkret heißt das, dass die Techniker alle Werte, auch zum Zustand der Anlage, dezentral bis in die Endstromkreise verfolgen und auch in das bestehende Energiemanagementsystem einbinden können (Bild 3). Damit lassen sich alle charakteristischen Stärken einer digitalisierten Niederspannungsverteilung nutzen.

Als weiterer Vorteil beträgt die Prüffrist bei der jetzt in Hamburg installierten Fehlerstromschutzschalter-Generation dank integrierter Sigres-Funktion ganze 48 Monate. Somit kann die Prüfung des Fehlerstromschutzschalters zusammen mit der wiederkehrenden Prüfung elektrischer Anlagen erfolgen. Zum Vergleich: Herkömmliche Fehlerstromschutzschalter müssen in der Regel alle sechs Monate durch Betätigen der Prüfeinrichtung ihre einwandfreie Funktionsfähigkeit unter Beweis stellen. Ein hoher finanzieller und arbeitsintensiver, aber eben auch notwendiger Aufwand zur Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards.

 

 

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