Abbild Wallox

Bild 1: Wallox (Quelle: Spelsberg)

Der Boom der Elektromobilität sorgt nicht nur in der Automobilindustrie für Ungewohntes – er bringt auch viele infrastrukturelle Herausforderungen mit sich. Zu diesen gehört beispielsweise die Ladestation in der heimischen Garage. Ganz verschiedene Konzepte und Fabrikate gibt es bereits. Ständig kommen neue Features dazu und aus den klobigen Kästen von einst werden allmählich Hightech-Geräte, bei denen auch die äußere Anmutung immer wichtiger wird (Bild 1).
Keba, renommierter Hersteller von Wallboxen, aber auch von Geldautomaten oder Packstationen wurde von der BMW Group betraut, eine passende Wallbox für die „i“-Modelle zu entwickeln. Das Äußere sollte sich an den Fahrzeugen orientieren, die Bedienung über Touchflächen einfach wie bei einem Smartphone sein und die Qualität hochwertig und langlebig, wie Kunden der sportlichen Premiummarke es gewohnt sind.
Keba holte sich für das Projekt den Gehäusespezialisten Spelsberg ins Boot. Gemeinsam wurde entwickelt, wurden Prototypen gebaut, geprüft und von Praktikern getestet, bis schließlich das Ergebnis feststand, das in Serie gegangen ist. Darin lag eine der vielen Herausforderungen: „Der Launch des Fahrzeugs stand terminlich felsenfest“, erzählt Dirk Quardt, der das gesamte Projekt im Hause Spelsberg gesteuert hat. Zeitlich gab es also keinen Spielraum. Am Hauptsitz von Spelsberg in Schalksmühle arbeiten alle Experten unter einem Dach und können hier auch über die passenden Maschinen und Prüflabore verfügen. „So verlieren wir keine Zeit – die gesamte Kompetenzkette von der Entwicklung über die Prüfung und Zertifizierung bis zur Produktion ist bei Spelsberg in einer Hand.

Weltweite Anforderungen berücksichtigt

Letzteres war besonders wichtig, weil das Produkt weltweit zum Einsatz kommen soll und von VDE/EN über UL bis zu chinesischen Vorschriften alle gleichermaßen Beachtung finden mussten. „Das war ein weiterer Grund, warum Keba uns hinzugezogen hat“, erklärt D. Quardt. „Schließlich darf Spelsberg im akkreditierten Labor (Bild 2) international prüfen und kennt viele weltweite Normen sowie Vorschriften bis ins kleinste Detail. Auf diese Weise kam es gar nicht erst zu Fehlentwicklungen – wir wussten von Anfang an, worauf wir achten mussten und was machbar ist.“
Doch auch für die über 100 Jahre alte Firma Spelsberg brachte das Projekt noch Neues mit sich: So sollte die äußere Hülle sehr dickwandig sein und von der Oberfläche her an Aluminium erinnern. Genutzt wurde darum die für Spelsberg noch recht neue Technologie des thermoplastischen Schaumgussverfahrens. „Durch konventionellen Spritzguss hätten wir diese Wandstärken mit einer makellosen Oberfläche nicht erreichen können.“
Dank der richtigen Mischung von Polycarbonat und Treibmitteln, die für winzige Lufteinschlüsse sorgen, erzielt man nun eine einfallfreie Oberfläche, die durch anschließendes Lackieren auch farblich wie Metall wirkt. Und das alles beständig und schlagfest – also gleichermaßen edel wie robust.

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