Prüfung von Leistungsschaltern

Abbild des Megger TM1700

Bild 4: Gleichlaufanalyse der Hauptschaltkontakte L1, L2, L3 mit dem Megger TM1700 (Quelle: )

Das Prüfgerät Oden AT von Megger stellt Kurzschluss­ströme unter realen Bedingungen her – und das bedeutet in der Größenordnung zwischen 2 kA und 14 kA (Bild 3). ­Diese hohen Ströme sind notwendig, um eine Primärprüfung des Auslöseblocks zu ermöglichen. Die Alternative dazu ist eine sekundäre Prüfung. In dieser simuliert eine vom Hersteller im NLS eingebaute Elektronik den Kurzschlussstrom. Eine Schutzprüfung umfasst den Überlastschutz, den kurz verzögerten Kurzschluss und den unverzögerten Kurzschluss.

Die herstellerspezifische Kurzschluss-Simulation kann normalerweise nur mit den passenden Prüfgeräten des Herstellers der Leistungsschalter erfolgen. Das ist nicht nur eine Zeit- und Kostenfrage: Zudem müsste Infraserv Höchst ohne den Oden AT für jeden NLS-Typ seiner Kunden das passende Prüfgerät vor- und aktuell halten. Durch die Modifikationen von Infraserv Höchst spart der Oden AT Kosten und ­Aufwand, daher ist die Prüfung mit dem Gerät nicht nur objektiv, sie hat sich für Infraserv Höchst als unverzichtbar ­herausgestellt.

Gleichlaufanalysen mit Leistungsschalteranalysator

Die drei Hauptschaltkontakte L1, L2 und L3 im NLS sind über eine mechanische Einschaltwelle miteinander verbunden. Jeder Schaltertyp hat einen anderen Ein-Ausschalt­zyklus. Das belegen die syste­matischen Analysen von Infraserv mit dem Megger TM1700 (Bild 4). Darum sind auch regelmäßige Gleichlaufanalysen bei Infraserv Höchst unverzichtbar geworden. Der TM1700 ist für die industrielle ­Umgebung ausgelegt. Alle Ein- und Ausgänge sind gegen störende Interferenzen ausgelegt. So ermöglichen galvanisch isolierte Ein- und Ausgänge alle Messungen in einem ein­zigen Messverfahren.

Der Megger B10 E versorgt währenddessen die Ein- und Ausspule des Leistungsschalters sowie den Aufzugsmotor für den mechanischen Federaus­löser. Das erspart den aufwen­digen Handaufzug. Dieser Prüfaufbau ermöglicht den Prüftechnikern eine schnelle und damit zeitsparende komplette Analyse von Leistungsschaltern in jeder Bauform.

Doppelsammelschienen und NLS mit Einschubtechnik

Typgeprüfte Doppelsammelschienenanlagen und NLS mit Einschubtechnik bilden schließlich bei Infraserv Höchst den Backbone für eine hoch verfügbare Stromversorgung. Diese Doppelsammelschienenanlagen erleichtern die Wartung, den Service und die Reparatur. Beide Sammelschienen ­stehen unter Spannung. Um einen Sammelschienenwechsel durchzuführen, wird der Kupplungsschalter eingeschaltet. Im Anschluss kann geschultes Personal die Sammelschiene freischalten und umschalten. Die Leistungsschalter sind über eine Einschubtechnik in das Schaltfeld eingebaut. Das beschleunigt den Workflow in der Wartung oder die ­Re­paratur im Fehlerfall. Die gleiche Konstruktion an der Prüfstation ermöglicht die schnelle Verbindung des Nieder­spannungsleistungsschalters mit dem Prüfgerät Oden AT.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen: Verteilnetzbetreiber maximieren ihre Versorgungssicherheit mit einer realitätskonformen Prüfung und systematischen Analyse der Niederspannungsleistungsschalter mit Oden AT und TM1700 innerhalb einer dynamischen Wartungsstrategie, die alle neuen Erkenntnisse systematisch erfasst und integriert. Mit Doppelsammelschienenanlagen und modernen Einschubsystemen ist im Ernstfall eine schnelle, ordnungsgemäße und sichere Instandsetzung möglich. (mh)

www.megger.de

Georg Halfar (Marketing Manager für die Megger GmbH in Oberursel tätig)
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