Nur ein paar Schritte zur Sicherheit

Sind nach der Risikobeurteilung Anzahl und Art der Gefahr bringenden Bewegungen bekannt, entwickeln Maschinenund Anlagenbauer erste Ideen zur Risikominimierung. Der „myPNOZ Creator“ unterstützt diesen Prozess auf logische Weise: Der Anwender muss lediglich die Anzahl, Art sowie Logik der Sicherheitsfunktionen festlegen. Dabei folgt er einem transparenten und einfach gehaltenen Ablauf. Je nach Sicherheitsanforderung sind dann zum Beispiel Not-Halt, Schutztür oder Lichtgitter mit logischen UND-/ODER-Verknüpfungen zu verbinden. Dabei sind lediglich einige wenige Grundregeln zu beachten: So muss jedes logische UND wenigstens einen Ausgang haben, den der Anwender im „myPNOZ Creator“ einfach hinzufügt.

Erkennt das Tool Logikfehler in der Abfolge der Sicherheitsfunktionen, erscheint eine rote Lampe, ist die Verknüpfung korrekt, erscheint eine grüne. Der Anwender kann beliebig weitere Sicherheitsfunktionen setzen und Details, wie eine Anzugs- oder Abfallverzögerung, festlegen. Ebenso besteht die Möglichkeit, in der Anlage weitere Sicherheitszonen auszuweisen und diesen einen Ausgang zuzuweisen, der beispielsweise mit 2 s Verzögerung schalten soll. Gleichzeitig kann man bestimmen, unter welchen Bedingungen die Anlage nach einem Halt wieder anlaufen darf. Wer punktuell testen möchte, ob eine Schaltung wie gewünscht reagiert, kann im „myPNOZ Creator“ zum Beispiel über die Simulation ein Lichtgitter auslösen und die Reaktion unmittelbar prüfen.

Per Knopfdruck bestellen

Sind die gewählten logischen Verknüpfungen valide, berechnet das Onlinetool automatisch, welche Module gebraucht und in welcher Reihenfolge diese gesteckt werden müssen. Neben der Dokumentation erhält der Anwender mit dem vorkonfigurierten und einbaufertigen Sicherheitsschaltgerät einen Verdrahtungsplan sowie eine sogenannte „Cause and Effect-Table“ – praktisch eine technische Matrix, die die Inbetriebnahme unterstützt. Zum Lieferumfang gehört zudem ein Typencode mit Produktbezeichnung, sodass er bei Bedarf dasselbe Gerät jederzeit erneut bestellen kann. Außerdem lassen sich die Daten einfach in CAE-Systeme, zum Beispiel von Eplan übernehmen.

Reiht sich gut in die Familie ein

Eine oder zwei Sicherheitsfunktionen, wie Not-Halt und Schutztür, lassen sich auch in Zukunft gut und wirtschaftlich über ein klassisches Sicherheitsschaltgerät abdecken. Im Bereich zwischen zwei bis 16 überwachten Sicherheitsfunktionen sollte „myPNOZ“ als effiziente und rentable Alternative in Erwägung gezogen werden – vor allem, wenn man dabei keine Engineering-Software einsetzen will. So wäre bei einem einfachen Pressen-Retrofit mit einem abzusichernden Not-Aus und Schutztür auf den ersten Blick ein klassisches Sicherheitsschaltgerät „PNOZ“ ausreichend. Kommt aber noch ein Lichtgitter hinzu oder soll das Sicherheitskonzept noch unterschiedliche Zonen berücksichtigen, empfiehlt sich „myPNOZ“. Vergleichbares gilt für Anlagen mit zwei Zonen, die der Betreiber sicherheitstechnisch unterschiedlich behandeln will.

Eine wirtschaftliche Sicherheitslösung soll schließlich nicht die komplette Anlage, sondern nur einen Teil davon im Notfall stillsetzen. Aufgaben, die sich mit „myPNOZ“ schnell zusammenstellen und kostengünstig lösen lassen, zumal die bereits individuell vormontiert gelieferten Systeme nur noch eingebaut und angeschlossen werden müssen. Die Anlagen gehen schneller in Betrieb, der Prozess ist deutlich weniger fehleranfällig und Hersteller und Betreiber sparen somit Zeit und Geld. Wartungsaufwand vermeiden, keine externen Systemtechniker sowie Kostenersparnis bei der Software-Ausbildung des Personals sind weitere wirtschaftliche Vorteile des individuellen Sicherheitsschaltgeräts. Zusätzlich kann der Austausch von Modulen Kosten optimierend wirken: Ist nur ein Modul defekt, ist lediglich das Modul auszutauschen und schon läuft die Maschine wieder!

Darüber hinaus hat „myPNOZ“ auch jene Anlagenhersteller im Fokus, für die sich konfigurierbare Kleinsteuerungen wie „PNOZmulti 2“ (noch) nicht lohnen, die aber mehrere Sicherheitsfunktionen gerne mit einer der Software- Programmierung vergleichbaren Logik einrichten wollen. Es bietet sich aber auch für diejenigen an, die bereits konventionelle Sicherheitsschaltgeräte, wie „PNOZsigma“, im Einsatz haben, ihre Applikation aber auf mehr als eine Sicherheitsfunktion umrüsten wollen. (no)

Literatur

  1. Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern.
Pilz (no)
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