Warum ist die Integration von IO-Link-Geräten in Profinet-Systemen bisher so aufwendig?

Screenshot der Selektion mittels SIDI aus dem HW-Katalog von Balluff

Bild: Mit „SIDI“ sind IO-Link-Devices genau wie Profinet-Module aus dem HW-Katalog ­selektierbar (Quelle: Turck)

S. Seidel-Sridhavan: In der Regel werden IO-Link-­Inbetriebnahmen mit einem IO-Link-Tool realisiert. Solche Tools sind aber immer aus Engineering-Tools heraus oder extern zu starten und damit faktisch getrennt von der ­gewohnten Umgebung eines Anwenders. Hier fehlt eine wirkliche Integration in Profinet-Systeme.

Wurden dafür nicht die IODD-Interpreter entwickelt?

S. Seidel-Sridhavan: Die „IODD“-Interpreter sind zwar Bestandteil ­dieser Tools, sie unterstützen allerdings nicht bei der Integration in Profinet-Systeme. „IODD“-Interpreter sorgen lediglich für die menschenlesbare Umsetzung der „IODD“-Datei, die mit ihrem XML-Format eher für Maschinen gedacht ist. Tools können so die in der Datei enthaltenen Strukturen und Texte verarbeiten und den Anwender bei der Inbetriebnahme unterstützen, aber eben nicht bei der Profinet-Inte­gration.

Ihre neue Funktion „SIDI“ für IO-Link- Master schafft jetzt Abhilfe?

S. Seidel-Sridhavan: Mit „SIDI“ kann ein Anwender ohne die genannten Tools ein System direkt in einer Profinet-Projektierungs-Software, wie dem TIA Portal, konfigurieren. So lassen sich IO-Link-Devices mit kleinstmöglichem Aufwand für die Inbetriebnahme einstellen. Dafür nutzen wir vorhandene Profinet-Prozesse, die ­Anwender heute schon kennen, und ergänzen diese mit IO-Link-relevanten Informationen. Mit „SIDI“ haben die Anwender schon einen Teil dieser ­Arbeit vorbereitet auf dem Tisch und können sich auf die wesentlichen Eigenschaften der Geräte konzentrieren. Bei der Erstellung der Gerätekonfiguration für ihre Maschine integrieren sie über die „GSDML“ (Generic Station Description Markup Language) der IO-Link-Master automatisch auch die IO-Link-Geräte – genau wie alle weiteren Profinet-Geräte.

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