Was zeichnet „SIDI“ aus?

Abbildung der IO-Link-Devices aus dem Engineering-System von Turck

Bild: Die Parameter der IO-Link-Devices lassen sich direkt aus dem Engineering-System ­einstellen (Quelle: Turck)

S. Seidel-Sridhavan: Die Usability. Einfache Prozesse verkürzen immer die Inbetriebnahmezeiten. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Reihe von IO-Link-Devices, die Sie in die Konfiguration integrieren müssen. In der Gerätekonfiguration des IO-Link-­Masters sind generische Devices auswählbar, mit denen Sie alle IO-Link-fähigen Komponenten auf dem Markt integrieren können. Sie haben hier schon die Möglichkeit, über die Vendor- und Device-ID eindeutig den IO-Link-Port zu belegen und eine Prozessdatenbreite zu definieren. Allerdings können Sie für einige Komponenten auf dem Markt noch mehr Daten im Voraus zur Verfügung bekommen. So ist die Integration von Geräten von diversen Herstellern und natürlich auch von Turck als Komponente in der „GSDML“ vollständig integriert.

Das bedeutet, dass der Anwender im Klartext den Produktnamen sowie den Hersteller bereits in der Geräteauswahl angezeigt bekommt, das Gerät auswählt und damit neben der eindeutigen Vendor- und Device-ID somit auch noch die IO-Link-Parameter der IO-Link-Devices zur Verfügung hat. So spart sich der Nutzer die separate Einbindung der „IODD“, da er diese Informationen schon vorbereitet zur Verfügung hat. Das bedeutet eine Menge Zeitersparnis. Und das ist ein klarer Vorteil für unsere Kunden.

Ein weiterer Zusatz: Da wir hier den Profinet-Mechanismus nutzen, haben wir auch die Datenhaltung der IO-Link-Parameter zusätzlich im Engineering-Projekt hinterlegt – so kann sich der Anwender selbst aussuchen, ob er der IO-Link-Datenhaltung oder der Profinet-Variante vertrauen möchte. Beide funktionieren, haben aber unterschiedlich große Akzeptanz.

Ist die Funktion standardmäßig in alle ihre IO-Link-Master integriert und umfasst sie alle IO-Link-Sensoren von Turck?

S. Seidel-Sridhavan: Alle Block-IO-Module von Turck mit IO-Link-Master besitzen diese Funktion bereits ab Werk. Das sind die Produkte der TBEN-Reihe in IP67/IP69K und FEN-Reihe in IP20 mit Multiprotokoll-Funk­tion sowie die Safety-Hybrid-Module der TBPN-Familie mit Profisafe und Profinet. Sämtliche IO-Link-Devices von Turck sind bereits integriert.

Wie sieht es mit der Offenheit der Bibliothek aus? Wie lassen sich IO-Link-Geräte von Drittanbietern integrieren?

S. Seidel-Sridhavan: Das komplette IO-Link-Portfolio von Turck, aber auch die IO-Link-Devices unseres Optopartners Banner Engineering, sind Teil der „GSDML“. ­Daneben sind einige marktrelevante Geräte im Bereich der Aktorik integriert. Diese Drittanbieterliste wird kontinuierlich geprüft und ergänzt. Die Datei erhält im regelmäßigen Abstand ein Update, wenn neue Komponenten bei Produktlaunches ergänzt werden.

Wie wird die Kompatibilität bzw. die Funktionalität sichergestellt?

S. Seidel-Sridhavan: Jede Komponente in „SIDI“ ist durch unser Integrationslabor an den IO-Link-Mastern ­getestet und damit geprüft. Durch die Standardisierung von Profinet ist eine Funktion sichergestellt.

Würde sich für „SIDI“ nicht auch analog etwas wie der „IODDfinder“ anbieten?

S. Seidel-Sridhavan: Eine flexible „GSDML“, die aus dem „IODDfinder“ gespeist wird, ist heute nicht zu realisieren. Bei Turck ist der „IODDfinder“ vollständig im „IODD“-DTM-Interpreter integriert, der die Konfigura­tionssoftware „PACTware“ speist. Hier sehen wir einen klaren Vorteil des „IODDfinders“ für die schnelle Suche nach angeschlossenen Geräten. Eine vollständige Integration von „IODD“ mit dem „IODDfinder“ in ein Engineering-­System wäre hier sicher die sinnvollere Lösung. (no)

www.turck.de

Frank Nolte
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