Alexander Querfurth (links) ist Product Manager und Jörg Paulus (rechts) ist General Manager – Europe bei dem Kölner Sensorspezialisten Posital

Bild 01: Alexander Querfurth (links) ist Product Manager und Jörg Paulus (rechts) ist General Manager – Europe bei dem Kölner Sensorspezialisten Posital (Quelle: Posital)

Sie bieten Ihre Drehgeber mit unterschiedlichen Schnittstellen an. Gibt es bei Ihren Kunden einen Favoriten?

J. Paulus: Tatsächlich bieten wir in unserem modular aufgebauten Drehgeber-Baukasten, der über eine Million unterschiedliche Designs und Typen aufweist, alle marktgängigen Kommunikationsschnittstellen. Nur so lassen sich unterschiedlichste Branchen und Anwendungen erschließen, die ja oft mit sehr spezifischen Interface-Präferenzen aufwarten. Bestseller bzw. Favorit in unserem Schnittstellen-Portfolio ist schon länger Profinet, das ja gerade in der Fabrikautomation, die zu den wichtigsten Einsatzfeldern unserer auf robuster magnetischer Messtechnik basierenden Drehgeber zählt, die „Pole Position“ einnimmt.

Welche Rolle spielt IO-Link dabei?

A. Querfurth: IO-Link, das wir vor knapp drei Jahren in unser Schnittstellen-Portfolio aufgenommen haben, findet mehr und mehr Anklang bei den Usern. Reges Interesse konnten wir schon früh bei Anwendern verzeichnen, die traditionell auf Profinet-Kurs lagen. Nach unserer Einschätzung sorgte hier die PNO als gemeinsames Dach für Profinet und IO-Link für hohes Vertrauen in das neue Interface. Bezahlt machte sich dabei nicht zuletzt die Kompatibilität zwischen Profinet und IO-Link, die von der PNO von Beginn an forciert wurde. Die spezielle Offenheit unter Profinet-Usern erleben wir bis heute. IO-Link ist einfacher, günstiger und weniger komplex und deshalb gerade bei Anwendungen, bei denen ich auf die Echtzeit-Performance des klassischen Profinets verzichten kann, eine rundum gute Wahl.

Welche Drehgeber bieten Sie mit IO-Link-Schnittstelle an?

J. Paulus: IO-Link bieten wir auf breiter Front für unser IXARC-Portfolio (Bild 2) an, das auf präziser und robuster magnetischer Abtasttechnik basiert. Dabei gibt es IO-Link sowohl für IXARC-Geräte, die im Singleturn-Betrieb für die Positionserfassung über einen Bereich von 360° bei einer Auflösung von 14 bit ausgelegt sind, wie auch für batterielose Multiturn-Encoder mit Wiegand-Versorgung der Zählelektronik, die mit einem Messbereich von bis zu 2 Mrd. Umdrehungen und 16-bit-Auflösung aufwarten. Beim Konfigurieren bzw. Bestellen des passgenauen IXARC-Geräts mit IO-Link-Schnittstelle greift das modulare Baukastensystem, bei dem für die tatsächliche Anwendung wichtige Parameter, wie Schutzart, Gehäuse, Wellenauslegung, Flanschmaße oder Kabel- bzw. Steckerabgänge, punktgenau erfasst werden (Bild 3).

Welche Parameter werden bei Ihren Drehgebern mit IO-Link ausgelesen bzw. überwacht?

A. Querfurth: Über das Erfassen von klassischen Drehgeberdaten, wie Position oder Winkelgeschwindigkeit, hinaus, haben wir unsere IO-Link-Encoder schon länger so ausgelegt, dass auch Parameter, wie Temperatur oder Betriebsstunden, ausgelesen werden können. Aktuell arbeiten wir an einer Lösung mit einem zusätzlichen MEMS-Sensor, der demnächst auch Vibration gezielt ins Visier nehmen kann. Beeindruckend am IO-Link-System ist, dass ohne großen Aufwand eine Vielzahl verschiedenster Signale und Daten überwacht werden kann.

Für welche Märkte bieten sich IO-Link-Drehgeber vor allem an?

J. Paulus: Nummer eins ist eindeutig das weite Feld der Fabrikautomation; auch in den Bereichen Material-Handling sowie Logistik-Systeme und im Verpackungsmaschinenbau erleben wir eine verstärkte Nachfrage nach IO-Link-Encodern (Bild 4). Die Gründe hierfür liegen klar und deutlich in der bestechenden Einfachheit der Schnittstelle, mit der sich auch komplexe Systeme schnell und sicher vernetzen lassen.

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