Interview mit Jörg Paulus und Alexander Querfurth

IXARC-Drehgeber von Posital, sind auch die IO-Link- Sensoren mit einer Vielzahl von Gehäusematerialien, Umweltschutzstufen (bis IP69K), Wellentypen und -durchmessern sowie Montageflanschen erhältlich

Bild 02: Wie alle IXARC-Drehgeber von Posital, sind auch die IO-Link- Sensoren mit einer Vielzahl von Gehäusematerialien, Umweltschutzstufen (bis IP69K), Wellentypen und -durchmessern sowie
Montageflanschen erhältlich (Quelle: Posital)

Die IXARC-Drehgeber

Bild 03: Die IXARC-Drehgeber sind aufgrund ihrer geringen Größe und guten Leistung ideal für unterschiedlichste Branchen geeignet. Durch das Baukastensystem lassen sie sich individuell
an die Anforderungen anpassen (Quelle: Posital)

IO-Link-Geber können ihre Vorteile in vielen Applikation ausspielen, so auch in einer Flaschenabfüllanlage

Bild 04: IO-Link-Geber können ihre Vorteile in vielen Applikation ausspielen, so auch in einer Flaschenabfüllanlage (Quelle: Posital)

Mit den gerätespezifischen Profilen – auch für Encoder – will IO-Link das Engineering noch mehr vereinfachen. Unterstützen Sie das Konzept?

A. Querfurth: Drehgeberprofile erleichtern sowohl die Projektierung wie auch den späteren Austausch von Sensoren, weshalb wir ein standardisiertes IO-Link-Profil für dieses Segment voll und ganz unterstützen.

J. Paulus: So wie wir in der Vergangenheit bei Profibus, Profinet oder CanOpen aktiv an Profilen für Drehgeber mitgearbeitet haben, tun wir dies nun auch bei IO-Link.

Auf der SPS wird die erste Vendor-Demo zu IO-Link-Safety zu sehen sein. Arbeiten Sie auch an einem solchen Produkt? Schließlich spielen Safety-Funktionen bei Drehgebern eine wichtige Rolle.

J. Paulus: Wir beobachten den Markt natürlich sehr genau, arbeiten aber momentan nicht an einem IO-Link-Safety-Produkt. In vielen Fällen lassen sich Safety-Konzepte in Maschinen oder Anlagen besser und einfacher mit Standard-Drehgebern oder redundant ausgelegten Systemen realisieren als mit vorab aufwändig zertifizierten Safety-Gebern.

A. Querfurth: Klar ist, dass wir zu diesem wichtigen Thema im Gespräch mit unseren Kunden bleiben, um die richtigen Lösungen für deren Anforderungen zu finden.

Mit IO-Link Wireless und IO-Link + gibt es noch zwei weitere Ausprägungen der Punkt-zu-Punkt-Kommunikation. Wie ist Ihre Meinung dazu?

A. Querfurth: Beide Technologien sind konsequente nächste Schritte zu einer perfekt vernetzten IIoT-Welt, deren Entwicklung wir permanent beobachten. Dabei bewerten wir regelmäßig, ob eine dieser neuen Technologien bereits für unsere Kunden relevant ist, Dies ist bei beiden Initiativen momentan noch nicht der Fall. Wireless hat für Drehgeber, die häufig im Regelkreis zur hochgenauen Steuerung eingesetzt werden, noch seine Schwierigkeiten bei Latenz und Verfügbarkeit. IO-Link + ist ja die Verbindung zu Single Pair Ethernet, bei dem es um die aufmodulierte Datenübertragung auf zwei Adern geht. Mit BiSS Line haben wir eine vergleichbare Technologie bereits im Portfolio. Ob es bei IO-Link zum großen Durchbruch in diese Richtung kommt, bleibt noch abzuwarten, zumal IOLink heute auch nur drei Adern nutzt.

Welche Drehgeberentwicklungen gibt es bei Posital abseits der Schnittstellentechnologie?

J. Paulus: Wir arbeiten an einer neuen magnetischen Basis-Plattform für unsere 2013 gelaunchte IXARC-Serie. Damit wollen wir die Messlatte in Sachen Präzision und Genauigkeit noch höher setzen – und das zu günstigeren Kosten. Eine wichtige Stellschraube dabei ist die Weiterentwicklung des Wiegand-Systems, mit dem wir vor über 15 Jahren Batterien in Multiturn-Gebern obsolet gemacht haben. Parallel arbeiten wir an der ständigen Erweiterung unseres modularen Baukastens, etwa durch das Andocken zusätzlicher mechanischer Optionen. Unser Ziel ist hier, das Portfolio, das aktuell unter dem Slogan „One Million Sensors at Your Fingertips“ abgebildet wird, zu verbreitern. Erhöhen wollten wir damit auch die Effektivität unserer digitalen, rein auftragsspezifisch ausgelegten Produktion, die auf die flexible und schnelle Fertigung passgenauer Drehgeber und auf „Losgröße eins“ ausgelegt ist. Selbst hochspezielle bzw. exotische Lösungen lassen sich dabei realisieren – ein Plus, wenn es etwa um den Ersatzbedarf längst abgekündigter ehemaliger Spezialgeber geht.

Frank Nolte
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