Passend zum 75-jährigen Firmenjubiläum erzielte SAB Bröckskes im Vorjahr mit 75 Mio. € Umsatz in Deutschland und über 134 Mio. € Umsatz weltweit das beste Firmenergebnis in der Unternehmensgeschichte

Bild 01: Passend zum 75-jährigen Firmenjubiläum erzielte SAB Bröckskes im Vorjahr mit 75 Mio. € Umsatz in Deutschland und über 134 Mio. € Umsatz weltweit das beste Firmenergebnis in der Unternehmensgeschichte (Quelle: SAB Bröckskes)

Wie hat sich das einstige Ein-Mann-Unternehmen über drei Generationen hinweg entwickelt? Was waren die wichtigsten Meilensteine?

S. Bröckskes-Wetten: Die SAB-Story beginnt mit einer Werkstatt in Süchteln und 100 Reichsmark. 1947 stellte mein Opa, Peter Bröckskes sen., beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf den Antrag, einen „Betrieb für Elektroapparatebau“ errichten zu dürfen. Das Hauptprodukt war eine Alarm-Sicherheitszentrale, die mein Opa als junger Elektroingenieur zum Schutz gegen Einbrecher selbst entwickelt hatte. Wenige Jahre später entwickelte er eine Temperatur-Messanlage für eine Ziegelei. Diese Idee bescherte dem damals noch jungen Unternehmen neuen Aufschwung und legte den Grundstein für den heutigen Erfolg. Heute zählt SAB Bröckskes mit mehr als 550 Mitarbeitern und einem weltweiten Umsatz von über 130 Mio. € zu einem der führenden Hersteller für Spezialleitungen.

Als die Kabelwerke 1952 Ausgleichsleitungen für die Temperatur-Messanlage nicht termingerecht liefern konnten, entschied mein Opa als Mann der Tat: „Dann machen wir das eben selbst.“ Also eignete er sich das notwendige Know-how an, die Maschinen wurden beschafft und die Kabelproduktion konnte beginnen. Heute ist die Kabelproduktion das Hauptgeschäft von SAB Bröckskes und macht ca. 80 % vom Gesamtgeschäft aus. 20 % teilen sich in Messtechnik und Kabel-Konfektion auf.

Warum hat sich SAB Bröckskes dann auf die Produktion von Spezialkabeln konzentriert und wie hat sich diese Strategie bewährt?

S. Bröckskes-Wetten: In den 1990er-Jahren wurde es zunehmend schwieriger mit Kabeln „Made in Germany“ wettbewerbsfähig zu bleiben. Zum einem nahm die Zahl der Marktbegleiter in der Kabelbranche weiter zu und zum anderen verlagerten immer mehr Kabelhersteller ihre Produktionen weiter in den Osten, was einen Preisverfall bei Standardleitungen zur Folge hatte. Zunächst stellte dies eine Krise für uns dar. Mein Vater, Peter Bröckskes jun., nutzte die Krise als Chance, traf eine folgenschwere Entscheidung und läutete damit einen Paradigmenwechsel ein. Bisher waren 95 % der Produkte Standardleitungen, die in großen Mengen gefertigt und vertrieben wurden. Von nun an konzentrierte sich SAB auf die Produktion von Spezialkabeln. „Wir machen all das, was die Großen in unserer Branche nicht können“, sagte mein Vater damals, als er den Strategiewechsel einleitete. Ich bin sehr dankbar für diese mutige Entscheidung, die sich heute als richtig herausgestellt hat.

Die neue Unternehmensstrategie sieht vor, direkt an die Industrie zu verkaufen und die Stärken eines mittelständischen Familienunternehmens in den Vordergrund zu stellen: Flexibilität, technische Kompetenz und kurze Entscheidungswege. Dies sind die optimalen Voraussetzungen, um auf jede Anfrage individuell reagieren zu können. SAB konnte so am Produktionsstandort Deutschland festhalten, die Arbeitsplätze sichern und etablierte sich fest als Problemlöser in der Kabelbranche.

1 / 3

Ähnliche Beiträge