
Sergej Arent, Director Process Applications Center, begrüßt uns im Customer Solutions Center in Brühl, wo Hima die Bereiche Experience Room, Security Lab und Applications sowie Academy und Consulting angesiedelt hat (Quelle: VDE Verlag)
Welche Rolle spielen die Themen Service und Kundennähe für Hima?
S. Arent: Kundennähe ist uns extrem wichtig. Das fängt bei unserem Prozess-Know-how an, gehtüber die Begleitung unserer Kunden bei einem Projekt von einem möglichst frühen Zeitpunkt an bis zum After-Sales-Service. Nur so können wir auch erfolgreich sein, da wir hauptsächlich individuelle Sicherheitslösungen an unsere Kunden verkaufen. Zudem hat sich der Anspruch der Kunden in den letzten Jahren stark gewandelt. Während sie vor ca. 15 Jahren noch an uns herangetreten sind und uns gesagt haben „Wir benötigen dieses Produkt mit jenen Eigenschaften“, wird uns heute die Maschine vorgestellt und wir sollen ihm dafür die ideale Sicherheitslösung konzipieren. Außerdem Fragen Kunden immer häufiger Schulungen und Workshops an. Diese werden gerade bei dem aktuellen Fachkräftemangel immer wichtiger.
Und um die Zusammenarbeit mit den Kunden zu intensivieren, wurde das Customer Solutions Center gegründet?
S. Arent: Wie schon gesagt, ist eine reine Produktvorstellung nicht mehr zielführend. Kunden wollen Produkte erleben und das ermöglichen wir in unseren Customer Solutions Centern in Brühl sowie in Singapur. Neben unseren digitalen Formaten haben Kunden somit in Asien und Europa die Möglichkeit, unsere Produkte und Lösungen live vor Ort zu erleben und zu testen. Sowohl für Security und Open Integration als auch für die Digitalisierung des Safety Lifecycle, bietet das Customer Solutions Center von Hima praxisnahe Lösungen, die gemeinsam mit den Kunden erarbeitet werden. Vom Prinzip wollen wir unseren Kunden praxisnah demonstrieren, was er alles von uns bekommen kann.
Welche Dienstleistungen bieten Sie im CSC an?
S. Arent: In gemeinsamen Workshops können mit den jeweiligen Experten von Hima alle praxisrelevanten Fragestellungen beleuchtet werden. So haben wir im Bereich Applications unser langjähriges Anwendungs-Know-how in standardisierten Lösungsansätzen gebündelt. Das vielfältige Spektrum reicht von klassischen Sicherheitskonzepten einer Feuerungseinrichtung, über Auslegung kritischer Regelkreise von Turbinen und Kompressoren bis hin zur Leckageerkennung bei Pipelines.
Die erarbeiteten sicherheitsrelevanten Lösungsansätze lassen sich anschließend im – je nach Anwendungsbedarf – flexibel und modular gestaltbaren Experience Room mit modernster Hard- und Software sowie innovativen digitalen Ansätzen für Kundenprozesse testen und validieren. Das Security Lab hat einen ähnlichen Ansatz, allerdings geht es hier dabei normkonform zu produzieren und die Anlagen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden sichern wir hier Anlagen – in der Regel mit den Produkten von unserem Partner Genua – gegen Security-Risiken ab und schließen Schwachstellen.
Inwieweit können Sie hierbei individuell auf Kundenbedürfnisse eingehen?
S. Arent: Unsere Workshops sind immer individuell auf die Kundenanforderungen zugeschnitten. Hier möchte ich nur kurz das Beispiel einer Brennersteuerung aufgreifen. Diese kann in hundert verschiedenen Varianten ausgeführt werden. Wir haben hier eine Demo, mit der sich die gebräuchlichsten Brennersteuerungen nachahmen lassen und die 90 % der Funktionalitäten abdeckt. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten so individuell wie möglich zu sein und können zum Beispiel auch Fremdkomponenten, wie Leitsysteme oder Steuerungen, integrieren.