Motion Control – das Herzstück der Anlage

Movi-C Controller Power und und der Umrichter Movidrive MDA90A mit den  Versorgungs- und Achsmodulen

Bild 05: Im Schaltschrank sind der Movi-C Controller Power (links oben) und der Umrichter Movidrive MDA90A mit den Versorgungs- und Achsmodulen untergebracht (Quelle: SEW-Eurodrive)

Die Bewegungssteuerung der Falzanlage erfolgt durch einen Movi-C Controller Power (Bild 5) von SEW-Eurodrive. Auf diesem Controller läuft das Softwaremodul Movikit Multi-Axis-Controller, um die beiden Zylindergruppen anzusteuern. Jan Messerschmitt, Applikationsingenieur bei SEW-Eurodrive, war an der technischen Lösung beteiligt. Er erläutert: „Der Multi-Axis-Controller ermöglicht es, sowohl die Position in der Vierergruppe exakt zu halten als auch das Drehmoment zu regeln, wie es für den Prozess erforderlich ist – ohne, dass die Position verletzt wird. Das Wichtigste ist, dass die Platten nicht verkanten und Funktionssteine nicht kollidieren. Immerhin liegt die Toleranz bei Bruchteilen von einem Millieter.“ Für den Nutzer ergibt sich durch den Multi-Axis Controller ein hoher Bedienkomfort. Der Anwender hat eine einzige Schnittstelle und das Movikit übernimmt die Regelung bzw. Ausgleichfunktionen für die gesamte Gruppe. Die übergeordnete Steuerung der gesamten Anlage wird über Ethernet/IP angebunden. Sie wurde nach einer Vorgabe des Endkunden bereitgestellt.

Projektverlauf gut gemeistert

Den Auftrag zum Bau der Falzanlage erhielt Ruegenberg im Herbst 2018. Kurz darauf erfolgte der Projektstart mit der Planung und Konstruktion. Ab Mai 2019 fand die Bau- und Erprobungsphase statt: Der Laser wurde in Betrieb genommen und erste Versuche mit den Testwerkzeugen durchgeführt. Schließlich konnte im Frühsommer 2019 der erste Prototyp fertiggestellt werden. Konstrukteur M. Scheffler bilanziert: „Es gelang uns, gemeinsam eine Technologie zu entwickeln, die es vorher noch nicht gab. Bei so einem heißen Projekt muss die Zusammenarbeit klappen. Es begann alles mit einer Idee und einem handtellergroßen, aus mehreren Teilen bestehenden ,Würfel‘. Mit Stellschräubchen und viel Herzblut erzeugten wir schließlich die ersten, nach neuer Geometrie miteinander verbundenen Blechschnipsel. Das war Grundlage für die gesamte weitere Technologieentwicklung.“ Druck baute sich auf, denn die Zeitschiene hierfür war äußerst eng. Schließlich stand ein konkreter Auftrag dahinter. Aus einer Anlage wurden bald mehrere, für Endkunden auf verschiedenen Kontinenten.

Reibungslose Kommunikation, lückenloser Support

Als Vorteil für die Firma Ruegenberg erwies sich zudem die fortlaufende Betreuung durch Experten aus dem Haus SEW-Eurodrive. Dadurch vereinfachte sich die Projektkoordination. „Die Kommunikation muss funktionieren“, betont M. Scheffler und stellt fest: „Reaktionen und Rückrufe erfolgten stets zeitnah – das ist nicht überall so. Es erleichtert ungemein die Zusammenarbeit. Auch der Support vor Ort war lückenlos und zielführend.“ Mittlerweile trat die Falzanlage ihren Weg zum Kunden in Asien an, weitere sind gegenwärtig in Planung bzw. im Bau. Zum Erfolg dieser Anlage trägt die zuverlässige und effiziente Antriebstechnik von SEW-Eurodrive bei. (ih)

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