Mit „exOS“ macht B&R sämtliche Linux- Software für das Steuerungssystem zugänglich und verständlich.

Bild 01: Mit „exOS“ macht B&R sämtliche Linux- Software für das Steuerungssystem zugänglich und verständlich. Somit steht es jedem Linux-Software-Entwickler frei, in welcher Programmierumgebung (IDE) er den Programmcode entwickelt, kompiliert und debuggt (Quelle: B&R)

Maschinenbauer benötigen IT- und OT-Experten, die in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten. Nur so können sie die Möglichkeiten des Industrial IoT voll ausschöpfen und vernetzte Maschinen entwickeln. Allerdings prallen hier zwei Welten aufeinander: Während sich OT-Experten mit Maschinenentwurf, SPS-Programmierung und Maschineninbetriebnahme auskennen, sind IT-Experten mit höheren Programmiersprachen und Konzepten wie C++, Python und Javascript vertraut und arbeiten mit Open-Source-Software sowie Linux. Bislang hat es sich als schwierig erwiesen, eine gemeinsame Plattform zu finden, auf der beide Gruppen nahtlos ihre Expertise nutzen können.

Auf zu neuen Wegen

Die Herausforderung liegt darin, beide Welten optimal zu verbinden. Bisher haben beide Fachbereiche eher nebeneinander gearbeitet als miteinander. „Mit dem Industrial IoT ist nun der Zeitpunkt gekommen, das zu ändern“, sagt Stefan Schönegger (Bild 2), IoT-Spezialist bei B&R [1]. „Die Grenze zwischen der IT- und der OT-Welt muss verschwinden, damit wir fortschrittliche Datenbanksysteme, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und IoT-Algorithmen direkt in Maschinen integrieren können.“

Die größte Schwierigkeit dabei ist, dass Steuerungssysteme aktuell nicht die volle Bandbreite an höheren Programmiersprachen ausführen können, wie es zum Beispiel in einer Linux-Umgebung der Fall wäre. Die Voraussetzung für die Verbindung von IT und OT muss daher sein, sämtliche Linux-Software für das Steuerungssystem zugänglich und verständlich zu machen.

Optimaler Weltenverbinder

Genau an diesem Punkt setzt B&R mit seinem enhanced crossover Operating System, kurz „exOS“, an. „Mit ,exOS‘ überwinden wir die Hürde, die IT und OT bisher voneinander getrennt hat. Maschinenbauer können nun jede beliebige Linux-Software im B&R-System verwenden und so endlich die IT- und OT-Welt optimal verbinden. Damit erhalten Maschinenbauer Zugang zu einem der weltweit größten Software-Ökosysteme“, sagt S. Schönegger.

Mit „exOS“ steht es jedem Linux-Software-Entwickler frei, in welcher Programmierumgebung (IDE) er den Programmcode entwickelt, kompiliert und debuggt (Bild 1). Anschließend lässt sich die Linux-Anwendung mithilfe von „exOS“ einfach in das Steuerungssystem integrieren und im Zusammenspiel mit dem B&R-Echtzeitbetriebssystem Automation Runtime verwenden. „Das bietet einen großen Vorteil: Der Entwickler kann in seiner gewohnten Entwicklungsumgebung, zum Beispiel mit Eclipse oder Visual Studio, arbeiten und auf seine Erfahrungen und Expertise mit diesen Werkzeugen zurückgreifen“, verdeutlicht S. Schönegger.

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