Jeder Konstrukteur arbeitet mit seiner Arbeitsweise

„Eplan Harness proD“

Bild 01: In „Eplan Harness proD“ lassen sich Leitungslängen vom Schrank ins Feld schnell und einfach ermitteln (Quelle: Eplan)

Auch bei der Maschinenverkabelung dient der digitale Zwilling des Schaltschranks aus Eplan Pro Panel als Basis, um für Leitungsverbindungen den Startpunkt schnell festzulegen

Bild 02: Auch bei der Maschinenverkabelung dient der digitale Zwilling des Schaltschranks aus Eplan Pro Panel als Basis, um für Leitungsverbindungen den Startpunkt schnell festzulegen (Quelle: Eplan)

Bei Geräten und Fahrzeugen werden einzelne Adern zu einem sich verzweigenden Kabelbaum zusammengefasst, Fertigungsunterlagen abgeleitet und der physische Kabelbaum gefertigt. Dieser ist immer ein Unikat und exakt auf das jeweilige Gerät bzw. die mobile Maschine angepasst. Ganz anders präsentiert sich die Verkabelung im Maschinenbau. Hier werden zumeist einseitig oder vollständig vorkonfektionierte Kabel und Leitungen eingesetzt. Auch Meterware, also Leitungen auf einer Kabeltrommel, kommt zum Einsatz. Das digitale 3D-Modell des Schaltschrankaufbaus in Eplan Pro Panel bildet dabei den Startpunkt für die Feldverkabelung. Zusätzliche Feldkomponenten, geplant in Eplan Electric P8, lassen sich ganz einfach im mechanischen 3D-Modell integrieren und installieren. Deutlicher Praxisvorteil: Jede Disziplin bleibt bei ihrer eigenen Sichtweise auf die Maschine. Übersetzt heißt das: Die Mechanik denkt weiter in Baugruppen (Assemblies) – die Elektrotechnik in Funktionen.

Artikeldaten auf einheitlicher Basis

Der Prozess für die Leitungsplanung ist dabei denkbar einfach. Der Elektrokonstrukteur plant in Eplan Electric P8 die benötigten Leitungen im Schaltplan. Sozusagen „nebenbei“ definiert er auch die benötigten Artikel für die Verkabelungsplanung in „Eplan Harness proD“. Hier zeigt sich nun der entscheidende Vorteil im Prozess: Die gemeinsame Artikeldatenbank der Eplan-Systeme. Alles basiert auf einer Quelle – Fehler sind ausgeschlossen. Anschließend verknüpft er das elektrotechnische Projekt mit „Harness proD“ und importiert die 3D-Geometrie der Mechanik in das Verkabelungs-Tool. Mit diesen Informationen werden die externen Betriebsmittel in der 3D-Umgebung positioniert, Leitungswege systemgestützt definiert und die Leitungen anschließend geroutet (Bild 2).

Wurden alle Betriebsmittel und Leitungen eingebracht, erhält der Konstrukteur einen digitalen Zwilling der gesamten Verkabelung. Dieser Zwilling hat jetzt zweifache Wirkung: Er kann als 3D-Baugruppe der mechanischen Konstruktion bereitgestellt werden oder mit den ergänzten Leitungsinformationen in das elektrotechnische Projekt übertragen werden.

Alles im Blick – und das frühzeitig

Was bei der klassischen Arbeitsweise erst der physische Prototyp offenbart, wird mit diesem integrativen Prozess viel früher sichtbar. Änderungen, beispielsweise bei Erstellung eines Prototyps, können mit wenigen Mausklicks am PC erledigt werden. Das reale Pendant in der Fertigung bzw. Werkstatt wird nicht benötigt. Der digitale Zwilling ist das Medium für die Kollaboration im Engineering oder um mit Kunden in einen konstruktiven Dialog einzutreten – sei es während der Spezifikationsphase, der Entwicklungsphase für Entwurfsprüfungen oder auch zu Marketingzwecken. Denkt man diese Digitalisierung weiter, so wäre sie auch als Datenquelle zur Umsetzung von Augmented-Reality-Strategien nutzbar.

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