Funktionen für Smart Grid und E-Mobility

Abbild Hager

Bild 3: (Quelle: Hager)

Auch wenn ein intelligentes Stromnetz kein direkter Teil der Gebäudeinfrastruktur ist, so wirkt es doch in das Gebäude hinein. So erfordert beispielsweise die Steuerung von unterbrechbaren Verbrauchseinrichtungen ein Lastmanagementsystem als Bestandteil der Gebäudeinfrastruktur. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind in § 14a des EnWG geregelt. Die Kernaussage lautet: Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen haben denjenigen Letztverbrauchern im Bereich der Niederspannung ein reduziertes Netzentgelt zu berechnen, die ihnen eine Steuerung von vollständig unterbrechbaren Verbrauchseinrichtungen zum Zweck der Netzentlastung gestatten, sofern sie über einen separaten Zählpunkt verfügen. Das bedeutet, dass diese Verbraucher über einen zusätzlichen Zähler zu messen sind, der Zählerschrank also auch entsprechend vorbereitet sein muss (Bild 3).
Sinnvoll wäre jedoch, nicht nur das gezielte Abschalten von Lasten zuzulassen, sondern auch das gezielte Energieladen beziehungsweise Entladen von Verbrauchern, wie Elektrofahrzeugen. Denn auch diese gelten als unterbrechbare Verbrauchseinrichtung im Sinne des EnWG. Perspektivisch gesehen werden Ladestationen für Elektrofahrzeuge in absehbarer Zeit fester Bestandteil der Elektroinstallation im Wohn- und Zweckbau sein. Das macht den Einbau von zusätzlichen Zählern in Zählerschränken erforderlich, da der begünstigte Strom zum Betrieb von Elektrofahrzeugen nach EnWG 2012 § 14a separat gezählt werden muss. Dies bedeutet in letztendlicher Konsequenz die Integration auch von Elektrofahrzeugen in die Gebäudeautomation und in das Energiemanagement von Gebäuden.

Fazit

Der zukünftige Zählerplatz wird nicht mehr nur Messstelle sein, sondern der zentrale Knotenpunkt für Energie und Information. Die neuen Funktionen sind mit der modular aufgebauten eHZ-Systemtechnik einfach, flexibel und vor allem zukunftssicher umsetzbar. Die geforderten Messaufgaben lassen sich mit den heute zur Verfügung stehenden eHZ bereits lösen und auch für alle Anforderungen hinsichtlich des Datenaustauschs ist der eHZ mit seinen Schnittstellen für die interne und externe Kommunikation optimal vorbereit.

Vor dem Hintergrund der Energiewende in Deutschland wird sich die elektrotechnische Infrastruktur – insbesondere die von Wohngebäuden – signifikant verändern. Zur sicheren Energieversorgung kommen neue Aufgaben wie die der thermischen oder elektrischen Energiespeicherung hinzu. Dabei ist die Vernetzung der unterschiedlichen Komponenten und Funktionen unabdingbar. Der Zählerplatz wird dabei mehr und mehr als Technikzentrale für Energie und Daten im Haus dienen.

Achim Jungfleisch
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