Erste Maßnahmen: Freikühler und regelbare Pumpen

Abbildung eines Freikühlers von Janitza

Bild 03: Dr.-Ing. Norbert Feck mit dem neuen Freikühler auf dem Hallendach (Quelle: Janitza)

Dr.-Ing. Norbert Feck von der Econius GmbH (Bild 3) ­installierte zunächst für mehrere Monate die firmeneigenen Messgeräte, um sich einen Überblick zu verschaffen. So ­wurden Leistungen und Temperaturen in einem Fünf-­Minuten-Raster erfasst und ausgewertet. Am Ende der ­Analyse lagen Ganglinien aller relevanten Größen vor, ­insbesondere der elektrischen Leistungen von Produktionsanlagen, Kältemaschinen, Kühlwasserpumpen sowie synchrone Aufzeichnung der Prozess- und Außentemperaturen.

Auf Basis der Messungen beschlossen Econius und ­Kaupert zunächst, das Kaltwassersystem mit einem Frei­kühler und regelbaren Pumpen auszurüsten. Dazu N. Feck: „Wir haben das Potenzial des Freikühlers mit verschiedenen Wetterdaten simuliert und kamen auf eine Energieein­sparung von 66 % und 50 % der Kosten für die Kälteerzeugung.“ Ein enormer Wert, aber die Prognosen erwiesen sich als korrekt. An einem kalten Tag benötigt der Freikühler gerade einmal 3 kW für die Ventilatoren und erzeugt damit über 360 kW Kälte. Bei Außentemperaturen unter 11 °C kann er die gesamte Kälteleistung bereitstellen. Er funktioniert aber auch in der warmen Jahreszeit. „Bis 19 °C Außentemperatur können wir vorkühlen, das heißt im Sommer fast jede Nacht. Econius hat sehr gut und konservativ ­berechnet, dass sich die Investition innerhalb von weniger als drei Jahren amortisiert“, beschreibt W. Ermert die gemachten Erfahrungen.

Parallel dazu wurde auch die Pumpensteuerung verbessert. Die überwiegend eingesetzten Überströmventile kosteten nicht nur viel Strom, weil die Pumpe durchgehend mit Volllast läuft, der Zulauf von Kaltwasser verursacht auch unnötige Verwirbelungen in der Zisterne. Besser sind definierte kalte und warme Zonen, die sich bei einer höheren Rücklauftemperatur und einem geringeren Durchfluss ausbilden können. Auch der Freikühler arbeitet mit höheren Temperaturdifferenzen effizienter. Da jetzt die Anteile von Kühlaggregaten und Freikühler an der Kälteerzeugung ­variabel gehalten werden können, ist Kaupert in der Lage die wirtschaftlichen Vorteile der Technik voll auszuschöpfen, ohne die Betriebssicherheit zu gefährden.

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