Abbildung zum Thema IoT Internet of Things

(Quelle: fotolia.com / NicoElNino)

"Unserem diesjährigen 48-h-Online-Livestream der Build wohnten rund 230.000 Teilnehmer bei - sonst verzeichnen wir um die 6.000 Besucher", sagt Thomas Frahler, Business Lead IoT, Microsoft Deutschland. Auch die Zahl internationaler Besucher sei 2020 deutlich höher gewesen. "Aufgrund der Veranstaltungsorts kommen die meisten Besucher (80 %) für gewöhnlich aus den USA. Bei der Build 2020 lag die internationale Mehrheit bei 65 %", berichtet er weiter. Insgesamt wurden hier rund 100 Neuheiten vorgestellt, darunter neun zum Thema IoT.

Als drei daraus Highlights nennt T. Frahler Azure Digital Twins, Azure Rtos und Azure IoT Hub. „Bei den Public Previews von Azure Digital Twins lag der Fokus stark auf Uses Cases, die mit Konzepten von Smart Building und Smart Spaces zu tun hatten. Mit den nun angekündigten Updates wird es viel mehr zu einer Plattform, um alle möglichen realen und physischen Dinge in die digitale Welt zu überführen“, so der IoT-Experte. Das bedeutet, dass jedwede Art von Geräten, Umgebungen und Geschäftsprozessen auf bestimmte Umgebungen virtualisiert werden kann. „Unser Service wurde nun dahingehend erweitert, dass solche digitalen Abbildungen sowohl zugelassen werden als auch automatisiert stattfinden. Werden beispielsweise Geräte per Plug-and-play an die IoT-Plattform angeschlossen, werden diese in Azure Digital Twins automatisch digitalisiert erzeugt. Als Vorteile daraus ergeben sich allgemein eine Vereinfachung des Themas und zudem eine Reduzierung der Entwicklungszeit“, fasst er zusammen. Die Integration erfolgt mit einer offenen Modellierungssprache, die eine Live-Ausführungssprache mitliefert und keinen eigenen IoT Hub erforderlich macht. Hieraus ergeben sich weitere Vorteile: „Heute werden in der Fabrik in der Regel einzelne Geräte verbunden, die zu verbundenen Gesamtsystemen führen und anschließend zu verbundenen Ökosystemen. Mit Azure Digital Twins können Kunden nun quasi die Reise antreten, um virtuelle Geräte in virtuellen Produktionsanlagen ablaufen zu lassen und diese mit dem gesamten Ökosystem zu verbinden“, berichtet er.

Azure Rtos: Auf der Build 2020 wurde die generelle Verfügbarkeit von Azure Rtos angekündigt. T. Frahler erinnert zu dieser Lösung noch einmal an die HMI 2019, wo Microsoft die Akquisition der Firma Express Logic bekannt gegeben hatte. „Deren Kernprodukt Threadx ist auf ca. 6 Mrd. Geräten weltweit im Einsatz. Dieses System haben wir nun an die Microsoft-Umgebung angegliedert. Das heißt, mit Azure Rtos erhalten Kunden nun gleichzeitig eine Embedded-Entwicklungssuite“, berichtet T. Frahler. Bezüglich der offenen Frage, ob Azure Sphere und Rtos zusammenpassen, informiert er: „Ja, sehr gut: Azure Sphere hat die Aufgabe, für die Sicherheit der IoT-Geräte zu sorgen. Azure Rtos sorgt dafür, dass MCU und noch kleinere Geräte in Echtzeitszenarien zum Einsatz kommen.“

Zum Thema Azure IoT Hub kündigt er den Support für virtuelle Netzwerke an und erklärt: „Bislang gab es Einschränkungen, wenn Azure IoT Hub mit virtuellen Netzwerken verbunden werden sollte. Nun haben Kunden die Möglichkeit, die Verbindungssicherheit zwischen Geräten, Anwendungen und dem entsprechenden Netzwerk zu verbessern. Der IoT Hub als Gateway nimmt die Telemetriedaten von Geräten auf und sendet sie über geschützte virtuelle Netzwerke in die Cloudumgebung – ohne, dass diese über ein öffentliches Internet oder Netzwerk übertragen müssen.“  

Als letzten wichtigen Punkt nennt T. Frahler eine neue Zertifizierung für Geräteentwickler und berichtet: „In den letzten Jahren war eines der größten Probleme das fehlende Know-how. Wir haben deshalb für unsere Kunden spezielle Lernmodelle eingerichtet, um sich über Themen, wie Azure und Azure IoT, zu schulen und dazu ein Zertifikat zu erlangen. Mit MS Learn bieten wir eine optimale Umgebung dafür.“

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