Durchgängig digitalisiert

Abbildung zum Thema Qualitätstests für hohe Produktqualität

Bild 4:  In der Produktion sorgen verschiedene Qualitätstests für eine hohe Produktqualität (Quelle: Fraba)

Foto von Paul Schmitz bei der Konfiguration eines Drehgebers

Bild 5:  Paul Schmitz, Fertigungsleiter bei Fraba in Slubice, ­demonstriert, wie einfach man sich über das Online-Portal seinen Drehgeber konfigurieren kann (Quelle: VDE VERLAG)

Neben der Entscheidung für die magnetische Abtasttechnik traf das Führungstrio vor 14 Jahren noch eine wegweisende Entscheidung. Das handwerkliche Geschäftsmodell wurde durch ein voll-digitalisiertes, skalierbares Geschäftssystem ersetzt. In diesem Zug wurde auch die Produktion nach Slubice verlegt. Die Produktionsabwicklung läuft heute völlig digital. Über die firmeneigene Cloud, in der sämtliche Produkt- und Prozessdaten hinterlegt sind, werden die Montage-Mitarbeiter in Slubice auf Tablets über den nächsten Auftrag informiert, den sie Schritt für Schritt abwickeln. Systematisch geführt werden sie dabei durch genaue Arbeitsanweisungen, die über Videos, Piktogramme und Stücklisten sprachneutral erfolgen. In die Produktion sind laufende Qualitäts-Checks integriert, die eine hohe Produktqualität garantieren (Bild 4). „In Slubice haben wir die Messlatte in Sachen Qualität noch mal deutlich hochsetzen können“, so P. Schmitz. „Wir fertigen auf einem noch höheren Niveau als früher in Köln, wo wir unsere Geber mit hoch qualifizierten Technikern in einem handwerklichen Umfeld produzierten. Unter dem Strich sind wir nicht nur schneller und preiswerter, sondern auch noch besser geworden – alles im Sinne unserer Kunden.“

Dabei ist die Produktion auf maximale Flexibilität ausgelegt. Mehr als eine Million unterschiedliche Drehgeber und Neigungssensoren können in Slubice gefertigt werden. Diese lassen sich über logische Verknüpfungen kundenspezifisch aus rund 3.000 im System erfassten modularen Bauteilen generieren (Bild 5). Die Produkte sind dann in der Regel schon drei Werktage nach der Bestellung beim Kunden – per Express sogar innerhalb von 24 Stunden. „Dabei liegt die durchschnittliche Auftragsgröße bei 1,8 Einheiten. Das zeigt, dass wir unser ‚Mass Customization’-Konzept tatsächlich voll umsetzen können“, so C. Leeser.

Bei solch einer Varianz ist der digitalisierte Katalog natürlich von besonderer Bedeutung. Das Online-Portal funktioniert nicht nur als strukturiertes Schaufenster auf das Sortiment, sondern baut bei Auftragseingang gleichzeitig auch die Wertschöpfungskette des Drehgeber-Geschäfts über die firmeneigene Cloud der Fraba-Gruppe auf.

Auch künftig will die Unternehmensgruppe ungewöhnliche Wege beschreiten. Beispielsweise nutzt Fraba bereits Amazon, Conrad Elektronik sowie Mercateo als Vertriebskanäle und will diese weiter ausbauen. „Wir werden auch in Zukunft auf Spielfreude setzen, um mit unserem Ideenreichtum hochwertige Produkte für unsere Kunden entwickeln und uns nicht an anderen orientieren. Wir werden weiterhin erfolgreich sein, wenn wir uns auf uns und unsere Kunden konzentrieren“, ist sich C. Leeser sicher.

Frank Nolte, etz-Redaktion
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