Olaf Prein, Leiter Global Business Unit Automation bei Murrelektronik, mit Vario-X (Quelle: VDE VERLAG/FRank Nolte)

Olaf Prein, Leiter Global Business Unit Automation bei Murrelektronik, mit Vario-X: "Die einzelnen Gehäuse lassen sich einfach nebeneinander in eine nicht minder robuste Backplane mit integrierten Maschinenbauprofilen einrasten und dort festschrauben. So ist die Plattform beliebig erweiterbar." (Quelle: VDE VERLAG/Frank Nolte)

Mit der modularen und hochflexiblen Automatisierungsplattform Vario-X, die innerhalb von 18 Monaten entstanden ist, lassen sich sämtliche Automatisierungsfunktionen erstmals komplett dezentral, also ohne Schaltschrank-Architektur, realisieren. Herzstück von Vario-X sind robuste, wasser- und staubdichte Gehäuse in Schutzart IP65, die die Spannungsversorgung, Steuerung, Switches, Sicherheitstechnik und IO-Module beinhalten. „Mit diesem Konzept sagen wir dem Schaltschrank den Kampf an“, so Geschäftsführer Jürgen Zeltwanger. Die einzelnen Gehäuse lassen sich einfach nebeneinander in eine nicht minder robuste Backplane mit integrierten Maschinenbauprofilen einrasten und dort festschrauben. So kann die gesamte Station ohne weiteren Schutz einfach an allen gängigen Profilsystemen befestigt werden und hält im Extremfall sogar Trittbelastungen stand. Ausgestattet mit einer Multicore-CPU ist Vario-X-Controller allen Anforderungen gewachsen, und lässt sich als offene Steuerungsplattform in alle übergeordneten Industrial-Ethernet Netzwerke einbinden. Ein Hypervisor erlaubt die Aufteilung der CPU-Kerne für unterschiedliche Aufgaben.

100 % schaltschranklos – 40 % schneller installiert

Die Installation und Verkabelung der Sensorik sowie der Aktorik erfolgt nach dem Plug-and-Play-Prinzip mit vorkonfektionierten M12- und MQ15-Steckern fehlerfrei und in kurzer Zeit. „Die teuren M23-Steckverbinder haben damit ausgedient“ so J. Zeltwanger weiter. „Der MQ15, der für uns auch zur Normung eingereicht ist, wird in der Antriebstechnik den M23 ersetzen, der einfach zu teuer ist und zu groß ist - gerade für Kompaktantriebe.“ Das MQ15-Portfolio will Murrelektronik dementsprechend sukzessive weiter ausbauen.

Durch die vorkonfektionierten Steckverbinder entfallen auch die zeitraubenden und damit teuren Installationsarbeiten am Schaltschrank, wie das Abisolieren, das Setzen von Adern-Endhülsen und das Anklemmen. Reicht eine Station für die gesamte Maschinensteuerung nicht aus, können problemlos weitere Stationen etwa für eine zusätzliche Stromeinspeisung dezentral in der Maschine platziert und miteinander verbunden werden. Ebenso lassen sich einzelne IO-Module auch ganz ohne Backplane direkt an der Sensorik/Aktorik installieren, um Signale direkt dort einzusammeln. Das entschlackt die Maschinenanbauten und verschlankt die Kabelarchitektur enorm. 

„Vario-X bietet 100 % dezentrale, schaltschranklose Automatisierung“, sagt Olaf Prein, Leiter Global Business Unit Automation bei Murrelektronik. „Unsere Automatisierungsplattform gewährleistet modulare und transparente Prozesse, eine höhere Wertschöpfung in allen Unternehmensbereichen und damit mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Maschinen- und Anlagenbau. Allein dank des durchgängigen Installationskonzepts verkürzt Vario-X eine Maschineninstallation um rund 40 %.“

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