Visualisierung über HMI

TBEN-L und TX513

Bild 3 - Das TBEN-L und das TX513 steuern und visualisieren die Vorgänge des Fallgewichtsantriebs Hysec (Quelle: Hans Turck GmbH & Co. KG)

Die Visualisierung der Prozesse und Fehlermeldungen erfolgt über das HMI TX513 (Bild 3) von Turck. Das Human Machine Interface kombiniert die Funktionen Steuern, Bedienen und Beobachten durch eine Codesys-V3-SPS mit integrierter Visualisierung zu einer vollwertigen Steuerungseinheit. Durch die Vielzahl und die Flexibilität der integrierten Schnittstellen sowie der verfügbaren Master- und Slave-Funktionalitäten kommuniziert das TX513 mit beliebigen Feldgeräten oder übergeordneten Steuerungen. So verfügt es über Profinet-Controller, Ethernet/IP-Scanner sowie einen Modbus-TCP- und Modbus-RTU-Master. Bei den beiden Modbus-Protokollen können die HMI auch als Slave betrieben werden.
Beim Einsatz in einem Wasserkraftwerk könnte das Zusammenspiel von TBEN-L und TX513 beispielsweise wie folgt aussehen: Bei abfallenden oder zunehmenden Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb der Rohrleitung erfolgt eine Reaktion durch das TBEN-L, die auf dem TX513 visualisiert wird. So steigt bei einem Rohrbruch die Strömungsgeschwindigkeit. Um Schäden zu verhindern, muss das hydraulische Fallgewicht auslösen. Sensoren in der Rohrleitung registrieren die Veränderung und leiten das Signal direkt an das TBEN-L-Modul weiter. Das IO-Modul sendet ein Signal an den Hysec, sodass das Fallgewicht schließt. Auf dem HMI erscheint die Alarmmeldung „Achtung Rohrbruchsignal“, woraufhin der Bediener zusätzlich aktiv werden kann. Dabei kann der Anwender die einzelnen Hysec getrennt voneinander oder auch gleichzeitig ansteuern.
Durch den Einsatz von Argee und der Codesys Webvisu ist auch eine Fernwartung über einen Webserver möglich. So erhält der Kunde ein Signal direkt auf seinen Computer in der Leitstelle, selbst wenn das Wasserkraftwerk weit außerhalb der Stadt liegt. Im Falle eines Rohrbruchs kann der Bediener sofort handeln und die Wasserleitungen aus der Ferne abschalten. „Die Fernwartung über einen Webserver ist eines der Hauptthemen für die Zukunft, die ich als sehr vorteilhaft sehe“, so P. Schenk.

Ausblick

Durch den Einsatz verschiedener Sensoren lässt sich die Anlage mit dem hydraulischen Fallgewichtsantrieb noch intelligenter machen. So können die gesammelten Daten der Strömungs- oder Temperatursensoren direkt an das TBEN-L geliefert und auf dem HMI visualisiert werden. Für solche Anwendungsfälle bietet Turck ein breites Portfolio an Sensoren. In Kombination mit einer Cloud von VAG erhält der Kunde Echtzeit-Daten seiner Anlage. „Das erleichtert das Handling mit den Rohrleitungen enorm“, schließt P. Schenk seine Ausführungen.

(no) Andreas Werner ist Applikationsingenieur bei der Hans Turck GmbH & Co. KG in Mülheim an der Ruhr. Andreas.werner@turck.com
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