Ansatzpunkte bei Betrieb und Monitoring

Abbildung von Sirius 3RW5

Ein ID-Link auf Siemens-Produkten – wie den Sanftstartern Sirius 3RW5 – verbindet die reale und die digitale Welt und ist damit ein Schritt in Richtung einer papierlosen, nachhaltigeren Zukunft (Quelle: Siemens AG)

In den letzten Jahren sind die Strompreise bekanntermaßen explodiert. Nicht nur aus dem Wunsch nach einer nachhaltigen Unternehmensführung heraus steigt damit für energieintensive Industriebetriebe jeder Größe, aber auch für die Betreiber von Gebäuden und Infrastrukturen der Druck, den Verbrauch an elektrischer Energie zu reduzieren und dadurch Kosten zu senken. Die notwendige Grundlage für entsprechende Optimierungsmaßnahmen legt ein systematisches Energiemonitoring, wie es Siemens mit dem Sentron-Digital-Portfolio ermöglicht: Dieses umfasst die komplette Hard- und Software zur Erfassung, Visualisierung und Auswertung der entsprechenden Energiedaten – von den Feldgeräten bis zur Cloudlösung.

Für mehr Nachhaltigkeit sorgt aber auch eine Upgrade-Fähigkeit von Schutz- und Schaltgeräten. Beispiel: offene Leistungsschalter. Sie sind die Langstreckenläufer unter den Niederspannungs-Produkten. Die offenen Leistungsschalter Sentron 3WA zum Beispiel sind für bis zu 30000 Schaltspiele ausgelegt und erfordern dabei nur eine Inspektion pro Jahr. Ihre potenzielle Lebensdauer liegt unter Laborbedingungen nachweislich bei mehr als 100 Jahren. In der Praxis sind herkömmliche Leistungsschalter aber durchschnittlich oft nur rund zehn Jahre im Einsatz. Aus einem einfachen Grund: Was vor zehn Jahren als State of the Art galt, wird heutigen Standards kaum mehr gerecht. Die offenen Leistungsschalter Sentron 3WA begegnen dieser herausfordernden Situation, indem sie sich flexibel an kommende Aufgaben anpassen lassen, ohne dass sie physisch ausgetauscht werden müssen. Die Voraussetzung dafür schaffen webbasierte Upgrades.

Mit bewährten Methoden, wie Redundanz, Selektivität und präventiver Instandhaltung, lässt sich in der elektrischen Energieverteilung ein hoher Grad an Anlagenverfügbarkeit gewährleisten. Kosten und Aufwand sind dabei allerdings hoch. Die Digitalisierung eröffnet auch hier effizientere Alternativen, um Stillstände und dadurch bedingte Ausfallkosten zu vermeiden: Eine systematische Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) schafft die Voraussetzung für eine vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Auch bei Komponenten und Systemen in der elektrischen Energieverteilung lassen sich entsprechende Konzepte gewinnbringend realisieren. Die technische Voraussetzung dafür ist ein systematisches, datenbasiertes Condition Monitoring, das heißt eine automatische Zustandsüberwachung von Anlagen und Geräten.

Den gesamten Produkt-Lebenszyklus im Blick

Als Zulieferer wie auch als Unternehmen insgesamt hat sich Siemens auch selbst hohe Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Vor diesem Hintergrund arbeitet das Unternehmen konsequent daran, die negativen Auswirkungen auf die Umwelt für jedes einzelne Produkt zu minimieren. Denn das Thema Nachhaltigkeit ist auch in Bezug auf die Komponenten, Anlagen und Systeme der Niederspannungs-Energieverteilung und der industriellen Schalttechnik sehr komplex. Eine ganzheitliche Perspektive geht dabei weit über den Aspekt Energieeffizienz hinaus (Bild 3). Vielmehr betrachtet ein solcher umfassender Ansatz in drei Phasen den gesamten Lebenszyklus eines Geräts von der Herstellung über den Betrieb bis zur Entsorgung, wobei die Nutzungsphase heute die größte Rolle spielt.  (mh)

Literatur

[1] Siemens AG, München:

www.siemens.de/niederspannung/nachhaltigkeit

Christopher Warter ist als Produkt Manager für Siemens Smart Infrastructure – Electrical Products tätig.
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