Erst „stroke“ jetzt „flash“

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Bild 1: Grafik (Quelle: Dehn)

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Bild 2: Grafik (Quelle: Dehn)

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Bild 2: Grafik (Quelle: Dehn)

Generell wird die Erdblitzdichte international als „flash“ (wahre Blitzdichte) betrachtet. Dementsprechend verwendet auch der internationale Basisstandard IEC 62305-2 Ed.2 ausschließlich diesen Parameter. Da auch die meisten nationalen Normen, welche Erdblitzdichtekarten haben, die ­Werte basierend auf „flashes“ ausweisen, führte dies in der Vergangenheit zu Diskrepanzen bei Kartenvergleichen, zum Beispiel zwischen Österreich und Deutschland. Während für Bad Reichenhall (BGL) eine Erdblitzdichte von 3,68 bis 4,84 Einschlägen/km²/Jahr angegeben wurde, lag der Wert für Salzburg lediglich bei 1 bis 2 Einschlägen/km²/Jahr. Vor allem die Unterschiede in Grenzgebieten der BRD zu anderen Ländern machte eine Anpassung hin zu „flash“ unumgänglich.
Andererseits ist zu beachten, dass ein „flash“ mehrere, räumlich voneinander getrennte Fußpunkte auf der Erdoberfläche haben kann. Dieses Phänomen weist ein relativ großer prozentualer Anteil von Erdblitzen auf. Damit kann ein „flash“ sozusagen mehrfach an unterschiedlichen Stellen einschlagen oder auch mehrere Folgeblitze mit jeweils sehr hohen Stromsteilheiten haben. Dadurch kommt es vor, dass in Induktionsschleifen je Blitzentladung mehrfach hohe Spannungen magnetisch induziert werden. Um beide Phänomene konservativ zu berücksichtigen, empfiehlt daher das aktualisierte Beiblatt 1, die dort ausgewiesenen Werte (Bild 3) mit dem Faktor 2 zu multiplizieren. Das gleicht den Unterschied der Häufigkeiten von „flash“ und „stroke“ im Mittel wieder gut aus (Bild 4).
Auf IEC-Ebene wird zurzeit diskutiert, den Faktor 2 allgemein für Risikoberechnungen zu berücksichtigen. Neben Deutschland führte beispielsweise auch Frankreich Anfang 2013 einen ähnlichen Erhöhungsfaktor ein. In Belgien wird er bereits verwendet.

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