Fachkräfte im Schaltschranbau fördern und stärken

Grafik vier Säulen der New Work Transformation

Bild 02: Die vier Säulen der New Work Transformation. (Quelle: Wago)

Grafik von Steuerungs- und Schaltanlagenbau

Bild 03: Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und Datendurchgängigkeit
über Systeme hinweg sind auch die Voraussetzungen für automatisierte Prozesse im
Steuerungs- und Schaltanlagenbau. (Quelle: Wago)

Vor dem Hintergrund eines verstärkten Fachkräftemangels sei es für die Schaltschrankbranche entscheidend, in Menschen und ihre Fähigkeiten zu investieren. „Wago hat unterschiedliche Programme, um junge Mitarbeiter zu fördern. So gibt es bei uns ein Nachwuchsführungskräfte- und ein Projektmanagement-Entwicklungsprogramm. In diesen Programmen werden junge talentierte Menschen entwickelt, ausgebildet und gefördert, um anschließend eine verantwortungsvolle Position zu übernehmen“, erklärt N. Kreie. Insbesondere das Thema der Sichtbarkeit von Frauen in Mint-Berufen spiele dabei eine große Rolle. „Wir setzen stark auf die Methode des Mentorings, unter anderem nimmt Wago teil an Programmen von ‚CrossMentoring OWL‘ und ‚OWL Maschinenbau‘.“ Neben diesen Entwicklungsprogrammen gibt es unter dem Stichwort „Wago Plus“ eine Unterstützung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit dem Ziel, Orientierung und Entlastung in belastenden und neuen Lebenssituationen zu ermöglichen. Ein Engegament, das sich in der Fachwelt rumspricht: Wago erhält unter anderem regelmäßig das Gütesiegel „Best Place to Learn“ für seine hervorragenden Leistungen im Ausbildungsbereich. Um im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte attraktiv zu bleiben, spielt bei Wago aber eben auch die New Work Transformation eine zentrale Rolle. Immer mehr Elemente des mobilen und digitalen Arbeitens ziehen beim Mindener Unternehmen ein. Arbeitsweisen, wie Desk-Sharing, Co-Working und Mobile Office, sollen stärker vom festen Einzelarbeitsplatz losgelöst werden. Die neuen Arbeitsmethoden geben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Wago dafür mehr Raum für Kreativität und Innovationen – was sich zum Beispiel auf die Entwicklung von Steuerungen oder Softwareprogrammen auswirkt, von denen Kunden des Unternehmens im Schaltschrankbau profitieren. Bessere Features für Hardware, intuitives Bedienen von Software und optimierte Produkte, die für mehr Platz und Flexibilität bei maximaler Leistungsfähigkeit sorgen, stehen im Fokus. „Die Anforderung, Daten immer kompakter zusammenzufassen und zur Verfügung zu stellen, spiegelt sich in einer sich stetig entwickelten Miniaturisierung von Produkten wieder“, beschreibt N. Kreie. Bezogen auf den Schaltschrankbau werden zum Beispiel Dosenklemmen, Reihenklemmen oder Steuerungen immer kleiner, komplette Schaltschrankbau-Einheiten, die auf Platinen runterdimensioniert sind, erscheinen heute möglich.

Prozesse im Schaltschrankbau homogener gestalten

Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und Datendurchgängigkeit über Systeme hinweg sind auch die Voraussetzungen für automatisierte Prozesse im Steuerungs- und Schaltanlagenbau. N. Kreie unterteilt die Arbeitsprozesse dabei in zwei Kernbereiche: „Wir haben den vorgelagerten Bereich des Engineerings und den nachgelagerten der Fertigung. Beide Bereiche müssen es schaffen, die Prozesse ineinander effizient und homogen zu verzahnen.“ Sie nennt ein Beispiel: Wenn ein Schaltanlagenbauer im Engeneering seine kompletten Daten im Vorfeld als digitales Abbild in entsprechenden CAE-Tools aufbereitet und anschließend an die Fertigung übergibt, verkürzt er dort automatisch die Prozesse – weil alles ineinandergreifend automatisiert ist. Das gesamte Fachkräftewesen müsse sich ein Stück weit anpassen, was damit einhergeht, dass sich auch die Berufsbilder ändern können. „Wir erleben viele Kunden, die ihre Leistungen nicht mehr nur alleine im Schaltanlagenbau anbieten, sondern ihr Portfolio so erweitern, dass sie für andere Kunden Daten aufbereiten und Schnittstellen für diese Daten programmieren.“ In der Fertigung müsse es Fachkräfte geben, die diese Daten für den weiteren Prozess richtig interpretieren und damit umgehen können.

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