Gateways werden überflüssig

Abbild OPC UA

Bild 3: OPC UA (Quelle: EPSG)

Damit entfallen sämtliche Schnittstellen, ein Gateway zwischen IT-Welt und Powerlink ist nicht notwendig. Die ­Maschinensteuerung muss nicht einmal OPC UA beherrschen, sie dient lediglich als Ethernet-Router. So kann ein Scada-System via OPC UA zum Beispiel direkt auf einen Sensor zugreifen, Parameter ändern und Diagnoseinforma­tionen abrufen. Alle OPC-UA-Services sind uneingeschränkt verfügbar. „Auf der Sensor-Aktor-Ebene lassen sich dabei IO-Komponenten einsetzen, die sowohl Powerlink als auch OPC UA sprechen“, sagt S. Schönegger. Die IO-Komponenten können dieselben Prozess- und Parameterdaten via Powerlink an die Steuerung und über OPC UA an ein übergeordnetes System senden – gleichzeitig und unabhängig voneinander.

Für harte Echtzeitanforderungen gerüstet

„Der Zugriff über OPC UA unterliegt nur einer einzigen Beschränkung: Das Protokoll kann nicht in harter Echtzeit kommunizieren“, erklärt S. Schönegger. Wenn es zum Beispiel um hochdynamische Antriebsregelungen geht, muss das Protokoll zuverlässig mit Zykluszeiten von deutlich ­unter 1 ms arbeiten. „Es kann gravierende Auswirkungen haben, wenn Daten nicht rechtzeitig ankommen.“ Selbst geringe Abweichungen können zu Schäden an der Mechanik führen. „Powerlink ermöglicht Zykluszeiten bis in den 100-µs-Bereich und ist daher prädestiniert für diese Anforderungen“, stellt er heraus.

Engineering weiter vereinfacht

Ebenso wie OPC UA ist Powerlink ein reines Software­protokoll, dessen Stack frei verfügbar ist und auf beliebige Plattformen portiert werden kann. „Die Kombination aus OPC UA und Powerlink ermöglicht größtmögliche Freiheit beim Engineering von Maschinen und Anlagen“, sagt S. Schönegger. Mit PLCopen-konformen OPC-UA-Funk­tionsbausteinen lassen sich Applikationen leicht und einfach engineeren – von welchem Hersteller die Steuerungen stammen, spielt dabei keine Rolle.

Stefan Hensel
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