Bild 01: Der Controller steckt bei der Edge Edition von Kassow Robots im Roboterfuß – das ermöglicht viel Flexibilität. (Quelle: Kassow Robots/icart)
Herr Kassow, auf der Automatica 2018 haben Sie erstmals Modelle Ihrer 7-Achsen-Cobots für industrielle Anwendungen präsentiert. Was waren die Hintergründe und Idee hinter dieser Entwicklung?
K. Kassow: „Unique Efficiency“ – das war das große Schlagwort damals und es ist bis heute aktuell. Es ging mir darum, mit meinem Team unter dem Motto „strong, fast, simple“ eine starke Cobot-Familie zu entwickeln, die gerade auch dem Mittelstand eine einzigartige Effizienz und damit auch Kosteneffizienz bietet, wenn es um die Automation mit Leichtbaurobotern geht. Das betrifft ganz verschiedene Aspekte, die für die Industrie relevant sind: die Industrietauglichkeit aufgrund der massiven Bauweise aus Aluminium oder auch die starken Getriebe, aber vor allem das Thema Flexibilität. Hier können wir unseren Kunden eine Modellfamilie bieten, die nicht nur mit der siebten Achse punktet.
Bitte gehen Sie etwas detaillierter auf Ihren Aspekt der Flexibilität ein – wie profitiert der Kunde?
K. Kassow: Alle unsere Cobots haben sieben Achsen (Bild 2), sie können also ums Eck oder in entlegene Ecken greifen. Damit ähneln sie einem menschlichen Arm mehr als herkömmliche Sechsachser. Das kann die Umsetzung von Projekten vereinfachen und für Kosteneinsparungen sorgen. Zudem arbeiten unsere Cobots – eben wegen der siebten Achse – auf sehr kleinem Footprint. Sie können also auch in äußerst beengten Umgebungen, wie man sie aus dem Mittelstand kennt, zum Einsatz kommen bzw. dort einfacher integriert werden. Damit meine ich existierende Brownfield-Anlagen, wo sich unsere kompakte Bauweise ganz besonders auszahlt bzw. manchmal eine Automatisierung sogar erst ermöglicht. Das sahen wir kürzlich bei einer Klebeapplikation, wo ein Feuerlöscherhersteller einen unserer Cobots einsetzt. Und natürlich betrifft Flexibilität auch den Aspekt, dass es alle unsere fünf Modelle nun auch als Edge Edition gibt.