Distanzmessungen im Außenbereich

IIoT-Ready:Radar-Distanzsensoren

Bild 04: IIoT-Ready: Turcks innovative Radar-Distanzsensoren wie der DR-M30-IOL erfassen große Datenmengen, bereiten sie aber direkt auf und geben nur die relevanten Daten weiter (Quelle: Turck)

Nach der Entwicklung des LRS+-Füllstandradarsensors lag es nahe, die Technologie auch für Applikationen zu adaptieren, bei denen ein Display und ein Bedienmenü am Sensor nicht nötig ist – nämlich für Distanzmessungen. Folgerichtig hat Turck jetzt den Distanzradarsensor DR-M30-IOL (Bild 4) vorgestellt. Dieser ist mit Reichweiten von 0,35 m bis 15 m, einem Edelstahlgehäuse sowie Schockfestigkeit bis 100 g auch für den Einsatz in extremen Umgebungsbedingungen ausgelegt. Die Funkfrequenz des FMCW-Radars von 122 GHz sowie die IO-Link-Schnittstelle und Schutzart IP67/IP69K hat der Sensor mit seinem Technologiependant für Füllstandmessungen gemein.

Diese Eigenschaften erlauben nicht nur den Einsatz in rauen Applikationen in der Fabrikautomation, sondern auch in mobilen oder Outdoor-Anwendungen. Damit empfehlen sich die Sensoren beispielsweise zur Distanzmessung in der Hafen-Logistik, wo Opto- oder Ultraschallsensoren aufgrund ihrer begrenzten Reichweite oder wegen Störeinflüssen wie Staub, Wind oder Lichteinfall häufig ausscheiden.

Wie beim Füllstandradar erleichtert der Turck Radar Monitor auch beim Distanzradar die Einrichtung der Geräte durch die Echtzeit-Darstellung der Signalkurve – insbesondere bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von Störsignalen oder bei verzwickten Montagesituationen. Alternativ können die IO-Link-Geräte auch über IODDInterpreter wie Pactware konfiguriert werden. Bei Montage in unmittelbarer Nachbarschaft verhindert das FMCWMessprinzip der Geräte, dass sich die Signale gegenseitig beeinflussen. Alle DR-M30-IOL-Sensoren verfügen neben IO-Link über einen Analog- und Schaltausgang, wobei der Analogausgang auch als zweiter Schaltausgang konfiguriert werden kann.

Distanzmessung in der Hafenlogistik

Das kann beispielsweise in Branchen wie der Hafenlogistik hilfreich sein. Dort bieten sich die Sensoren zur Distanzmessung an Containerbrücken an. Die Greifer, mit denen ISOContainer von Schiffen auf Lkw oder Waggons gelangen, werden mit sogenannten Spreadern aufgenommen. Der Abstand zwischen Spreader und Container muss kontinuierlich erfasst werden, um Kollisionen zu verhindern und die Geschwindigkeit zu regeln. Der DR-M30-IOL kann dank seines Edelstahlgehäuses auch in rauer salzhaltiger Küstenluft bestehen. Und da Hafenlogistik keine Zuckerbäckerei ist, zahlen sich die 100 g Schockbeständigkeit in dem Anwendungsfeld immer aus.

Die Spreader visieren den Container im Nahbereich mit sogenannten Flippern an. Diese mechanischen Zuführhilfen sorgen dafür, dass der Container auf den letzten Zentimetern präzise angedockt werden kann, sodass der Spreader zuverlässig in die Transportösen greifen kann. Allerdings verbreitern die ausgeklappten Slipper die Maße des Containers. Die Steuerung der Anlage muss diese Information mit dem Abstandsignal der Distanzsensoren verrechnen, um auch in engen Container-Burgen Kollisionen zu verhindern. Auch zur Distanzmessung zwischen den einzelnen Containerbrücken ist der Distanzsensor prädestiniert.

Neben dem jetzt vorgestellten DR-M30 mit Standardlinse wird Turck in den nächsten Monaten Varianten mit alternativen Linsenkonfigurationen ergänzen: Für größere Distanzen bis zu 20 m, wie sie auch in Hafenanlagen vorkommen, ist eine Sensorversion mit langem und schmalem Erfassungsfeld ideal. Eine weitere Linsenkonfiguration ermöglicht ein breites Feld mit kurzer Reichweite, wie es beispielsweise zur Objekterkennung beim Kollisionsschutz verwendet wird.

Literatur

  1. Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr: http://www.turck.com

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