Intelligente Leitung mit Warn-Funktion

Foto von Richard Habering und Frank Nolte

„Durch kontinuierliche Messung der elektrischen Eigenschaften zweier zusätzlicher Adern in der intelligenten Chainflex­Leitung in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und der Zyklenzahl lässt sich ein möglicher Ausfall der Leitung rechtzeitig vorhersagen“, zeigt R. Habering anhand der Datenanalyse (Quelle: VDE VERLAG)

Foto von Jörg Ottersbach, Igus

„Mit den fünf verschiedenen Varianten des mehrachsigen Energieführungssystems Triflex R können wir die verschiedenen Achsen von sehr vielen Robotern zuverlässig versorgen“, berichtet Jörg Ottersbach, Leiter Branchenmanagement Robotik bei Igus (Quelle: VDE VERLAG)

Um die Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen, hat Igus Smart Plastics entwickelt. Bei der Produktfamilie Isense machen unterschiedliche Sensoren und Überwachungsmodule die Kunststofflösungen intelligent. Sie erfassen im laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, sobald eine Reparatur oder ein Austausch erforderlich ist. So sammelt das sogenannte CF.Q­Modul die Daten der intelligenten Chainflex­Leitungen. Durch kontinuierliche Messung der elektrischen Eigenschaften zweier zusätzlicher Adern in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und der Zyklenzahl wird ein möglicher Ausfall der Leitung rechtzeitig vorhergesagt. Neben Anlagenparametern wie Verfahrwege, Biegeradien und Geschwindigkeiten fließen natürlich auch die Merkmale des jeweiligen Chainflex­Typs in die Intelligenz mit ein. „Wir wissen, dass Bewegung, kleine Radien, Torsion und Temperatureinflüsse zum Ausfall führen können. Größter Unsicherheitsfaktor ist jedoch die falsche Installation sowie externe Ereignisse, zum Beispiel Metallspäne, die in der Produktion etwa bei einem Schraubroboter anfallen. Alle diese Fälle würden von Isense detektiert. Mit dieser Technologie sind wir sozusagen einer der Ersten am Markt, die Leitungen für Predictive Maintenance bereitstellen“, fasst R. Habering zusammen.

Fertig konfektioniert

Dass in der Robotik Leitungen separat bestellt werden, ist aber die Ausnahme. Stattdessen sind fertig konfektionierte Triflex­R­Pakete, inklusive Leitungen, Steckverbinder und Anbauteile gefragt. Das minimiert die Installationszeit und schließt Installationsfehler nahezu aus. Dafür bietet Igus ein umfassendes Produktportfolio. Der sogenannte Roboter­Baukasten umfasst rund 5 000 Produkte und Anbauteile für alle großen Roboterhersteller und Modelle – die teilweise auch gemeinsam mit dem Hersteller entwickelt werden.

„Unsere anschlussfertig konfektionierten Triflex­R­Readychain reduzieren die Anzahl der einzelnen Bestellungen, die Anzahl der Einzellieferanten sowie den Montageaufwand auf ein Minimum. Sie vermeiden unnötigen Lagerplatz und die Verschwendung von Ressourcen. Des Weiteren schaffen sie eine perfekte Schnittstelle und erhöhen den Wettbewerbsvorteil unserer Kunden“, hebt Jörg Ottersbach, Leiter Branchenmanagement Robotik bei Igus, hervor.

Wertvolle Hilfe bei der Auswahl der korrekten Roboterbauteile bietet das Konfigurations­Tool „Quick Robot“. Es umfasst zurzeit 79 gängige Robotermodelle, für die nach Hersteller und Typ eine entsprechende Triflex­R­Variante, das Zubehör sowie das Standard­Rückzugssystem RS gewählt und dann innerhalb von 3 s eine Stückliste generiert werden kann. Aktuell entwickelt Igus die Quick­RobotVersion 2. Bis Ende 2017 werden ca. 600 Robotertypen integriert sein. Zudem stehen dann neben dem RS auch pneumatische oder lineare Rückzugssysteme zur Auswahl.

Außerdem werden die fünf verschiedenen Varianten der mehrachsigen Energiekette Triflex R integriert, die speziell für anspruchsvolle sechsachsige Roboter­Anwendungen in rauen industriellen Umgebungen entwickelt wurde:

  • TRC = geschlossen, Späne abweisend,
  • TRE = leicht befüllbar,
  • TRCF = geschlossen, Späne abweisend, aufklappbare Kettenglieder,
  • TRL = offene Light­Version und
  • TRLF = offene Light­Version, aufklappbare Kettenglieder.

Die Typen gibt es mit verschiedenen Durchmessern von 30 mm bis 125 mm. „Mit dem definierten Torsionsanschlag pro Kettenglied, der hohen Zugfestigkeit durch die Kugelgelenke sowie den definierten Mindestbiegeradius schützen sie die oft teuren Leitungen zuverlässig. Nicht umsonst haben wir verschiedene Energieketten in enger Zusammenarbeit mit Automobilherstellern entwickelt, die bekanntlich besonders viele Roboter einsetzen und hohen Wert auf Produktivität legen“, schildert J. Ottersbach seine Erfahrungen.

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