Härtetest in Heraklion bestanden

Schematische Darstellung eines Wellenkraftwerks

Bild 2 - Schematische Darstellung eines Wellenkraftwerks von Sinn Power: Einzelne Module werden von Schwimmkörpern getragen, die sich mit dem Wellengang heben und senken. Eine 10 m lange Hubstange führt die Bewegung nach oben, wo sie bis zu acht Generatoren antreibt, die aus der Bewegung Strom erzeugen (Quelle: Sinn Power)

Wie gut das Konzept funktioniert, demonstriert Johannes Stuck, im Unternehmen für die Geschäftsentwicklung zuständig, mit einem Video. Es wurde letzten Winter im Hafen der griechischen Stadt Heraklion aufgenommen: Man sieht zwei Module der zweiten Entwicklungsstufe von Sinn Power. Sie sind seit Juni 2018 an der Kaimauer befestigt (Bild 1) und werden bei einem Sturm von 10 m hohen Brechern überspült. „Alles ist heil geblieben“, versichert J. Stuck. Das sei der speziellen Konstruktion zu verdanken sowie den robusten Komponenten. Zu diesen zählen auch Kabel und Stecker von Lapp.
Dass hier Komponenten aus dem Haus Lapp zum Einsatz kommen, ist der Reaktionsschnelligkeit von Hermann Robl zu verdanken. Der Vertriebsingenieur bekam den Hinweis, dass jemand von einem bisher unbekannten Kunden namens Sinn Power im E-Shop nach Kabeln und Steckern gesucht habe, die sich für den Einsatz in Salzwasser eignen. H. Robl wollte genauer wissen, um was für eine Anwendung es sich handelt. „Ich bin hingefahren – und war sofort fasziniert“, sagt er. Seitdem unterstützt Lapp das junge Unternehmen mit den gewünschten Verbindungskomponenten und technischen Informationen. „Die Technologie hat Riesenpotenzial“, sagt der Vertriebsingenieur (Bild 3).
In Echtzeit übermittelt die Anlage in Heraklion gegenwärtig Betriebsdaten zu Sinn Power nach Gauting. In der Spitze liefert jedes Modul 24 kW, im Mittel sind es 2,5 kW, allerdings mit einem kleinen Schwimmteller. Montiert man den größeren Schwimmteller mit 3 m Durchmesser, wie er für die nächste Generation der Module vorgesehen ist, verdoppelt sich der Energieertrag. Eine solche Anlage mit einer Minimalkonfiguration von 7 × 3 Modulen soll ca. 550 000 kWh pro Jahr liefern. Damit könnten rund 100 Haushalte mit Strom versorgt werden.

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