Waschen, schälen, schneiden: Viele Schäl- und Schneidanlagen bei Düpmann sind Eigenentwicklungen

Waschen, schälen, schneiden: Viele Schäl- und Schneidanlagen bei Düpmann sind Eigenentwicklungen (Quelle: Wachendorff Prozesstechnik)

Das ostwestfälische Unternehmen Düpmann [1] verarbeitet vor allem Gemüse aus der eigenen Region, das vornehmlich an Kunden aus der Lebensmittelindustrie sowie dem Großhandel ausgeliefert wird. Angefangen bei Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Tomaten bis hin zu Schlangengurken, Möhren, Zucchini und Porree, alles wird nach Kundenwunsch geschält, geschnitten, gewürfelt, in Segmente, Spalten oder Ringe zerteilt. Auch Pürees werden erzeugt und finden ihren Einsatz in Fertiggerichten, Wurst oder Convenience-Produkten. Abgerundet wird das Programm von saisonalen Gemüsemischungen und weiteren TK-Produkten.

Bei den am Standort Borgholzhausen eingesetzten Schälund Schneidanlagen (Bild 1) handelt es sich zumeist um Eigenentwicklungen von Düpmann. Und auch die Produktionssteuerungs- Software (Bild 2) haben die Experten selbst entwickelt. So gab es kein Standardsystem, das die Anforderungen des Unternehmens adäquat abbildete. Maßgeblicher Kopf für die Konzeption und Programmierung des Systems ist Jörg-Christian Klimm. Er erklärt: „Wir können mit der eigenen Software gerade bei veränderten Anforderungen schneller reagieren.“

Heute Gemüse, früher Mönche

Auch bei der Auslieferung der Ware muss alles stimmen. Düpmann setzt für den Wareneingang, das Lagermanagement sowie die Produktions- und Auftragssteuerung räumlich verteilte Panel-PC aus der Vitam-9-Serie von Wachendorff [2] ein. Die Edelstahlgehäuse der skalierbaren Produktfamilie sind vollständig geschlossen und in Schutzart IP66/IP69K ausgeführt (Bild 3). In puncto Prozessorund Rechenleistung sind die Panel-PC für komplexe und anspruchsvolle Anwendungen konzipiert. Für die Bedienung verzichtet Düpmann ganz bewusst auf abgesetzte Tastaturen. „Edelstahltastaturen kamen nicht infrage. Sie sind teuer, nicht so robust und immer auch problematisch bei der Hygiene“, fasst J.-C. Klimm zusammen. Stattdessen nutzt die Belegschaft den resistiven Touch des 24-Zoll-Panel- PC für die Eingabe. Das Ansprechverhalten per Druck ermöglicht die Bedienung mit Handschuhen, was bei Düpmann aus Hygienegründen die Regel darstellt. Für die Nutzererkennung sind die Geräte mit einer RFID-Leseeinheit verbunden. Mitarbeiter müssen sich vor einer Eingabe per Chip-Key anmelden (Bild 4), damit im Zuge einer lückenlosen Produktnachverfolgbarkeit klar ist, wer wann in welchem Bereich am Panel stand.

Robust und leicht zu reinigen

Entsprechend der hohen Ansprüche an die Hygiene lassen sich die Bedieneinheiten aus der Vitam-Serie von Wachendorff gut reinigen. Dabei müssen sie den widrigen Umgebungsbedingungen verlässlich standhalten. „Es ist zwar nicht notwendig, wir können es aber auch nicht ausschließen, dass die Geräte einen Hochdruckreiniger zu spüren bekommen“, meint J.-C. Klimm. Eine weitere Herausforderung sind wechselnde Temperaturen, Feuchtigkeit und ätzende Dämpfe als Folge essighaltiger Marinaden. Verarbeitet das Unternehmen sein Gemüse bei rund 10 °C, herrschen beim Reinigen deutlich höhere Temperaturen. Diese Temperatursprünge wirken sich direkt auf den Innendruck der Panel-PC aus.

Dehnt sich die Luft im Gerät unter Einfluss äußeren Heißdampfs aus, würde der Druckanstieg über die Dichtung ausgeglichen. Kühlt die Einheit dann wieder ab, entsteht ein Unterdruck. Gleicht sich dieser ebenfalls über die Dichtung aus, würde automatisch Feuchtigkeit ins Geräteinnere gezogen. Um das zu vermeiden, ist die Vitam-Serie mit einer Membran ausgestattet, die Druckveränderungen bei Temperaturwechseln ausgleicht. Mit diesem vermeintlich einfachen sowie effektiven konstruktiven Merkmal sind die Geräte unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit.

 

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