Restriktionen der IDC-Anschlusstechnik

Abbild Energieverteiler

Bild 4 Energieverteiler (Quelle: Phoenix)

Die IDC-Anschlusstechnik ist nicht so gängig wie die Schraubanschlusstechnik. Daher sei hier auf einige systembedingte Besonderheiten hingewiesen. Die Installation von IDC-Anschlüssen darf nicht bei extrem niedrigen oder extrem hohen Umgebungstemperaturen erfolgen, weil sich dadurch die Elastizität der Leiterisolation verändern kann. Daher empfiehlt es sich, die Beschaltung auf den Temperaturbereich zwischen –5 °C und 50 °C zu beschränken. Es darf auch jeweils nur ein Leiter je IDC-Kontaktstelle angeschlossen werden. Außerdem muss die spezifizierte Aderisolation eingehalten oder anwendungsspezifisch freigegeben werden. Harte Isolationswerkstoffe, zum Beispiel Teflon, oder zähelastische Isolationen, wie Silikon, lassen sich nur mit speziell dafür ausgelegten IDC-Kontakten beschalten. Starre und normal flexible Leiter lassen sich hingegen gut kontaktieren. Bei hochflexiblen Leitern der Kategorie 6 ist zudem der minimale Litzendurchmesser zu beachten. Bei der Entschaltung – vor allem bei Einzelleitern – ist auf ein vollständiges Öffnen des orangefarbenen Betätigungselementes zu achten. Andernfalls können Isolationsreste im Anschlussraum verbleiben. Flexible Leiter dürfen auch nicht vorbehandelt werden. Sie werden nur auf Länge gekürzt und dann inklusive Isolation angeschlossen. Vor einer Wiederbeschaltung sollte die Leitung hinter der Kontaktzone abgeschnitten werden. So wird ein vollständiges Durchtrennen der Isolation ausgeschlossen.

IDC-Anschlusstechnik auf einen Blick

Die IDC-Anschlusstechnik ist heute eine interessante Alternative zu den etablierten Kontakttechniken, wie Schrauboder Federkraft. Die Vorteile liegen vor allem im Verzicht auf die Leitervorbereitung, wie das Abisolieren und das Aufbringen eines Spleißschutzes sowie in der bedienerunabhängigen definierten Kontaktkraft durch die federnde IDC-Klemme. Die IDC-Anschlusstechnik bietet Einsparungen bei den Montagekosten sowie eine hohe Zuverlässigkeit in der Handhabung in einem weiten Einsatzfeld. Die positiven Eigenschaften und die hohe Marktakzeptanz der IDC-Anschlusstechnik haben auch Phoenix Contact überzeugt. So hat das Unternehmen zahlreiche Produkte mit IDC-Technik im Angebot: Reihenklemmen, Leiterplatten-Anschlusstechnik, Industriesteckverbinder und diverse kundenspezifische Komponenten im Querschnittsbereich von 0,14 mm 2 bis 6,0 mm 2 . Im Praxiseinsatz haben sich diese Komponenten seit Jahren bewährt, und das Produktprogramm wird kontinuierlich erweitert.

Fazit

Der zuverlässige Einsatz der IDC-Anschlusstechnik setzt einige Grundkenntnisse voraus, die leicht erlernt und in der Praxis von geschultem Personal sicher beherrscht werden können. Durch den schnellen Anschluss und den Verzicht auf Spezialwerkzeug ist Technik dann für alle Einsatzbereiche von der Massenfertigung in der Fabrikhalle bis hin zur Feldinstallation geeignet.

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jens Andresen
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