
(Quelle: WSCAD)
Wer die Säge schärft, sägt den Ast schneller durch. Wer unter Zeitdruck viele Äste durchsägen muss, neigt dazu, die Zeit für das Schärfen der Säge zu sparen und braucht am Ende länger. Oft haben wir den Hang, den einfachen Weg zu gehen und fangen am falschen Ende an. Heißt konkret: Bei zunehmendem Zeitdruck gehen wir seltener zur Kaffeeküche und kommen immer später nach Hause. Dabei fördern gerade Ruhepausen, das persönliche Gespräch sowie der direkte Kontakt zu anderen Menschen die Kreativität und Schaffenskraft. Man tauscht sich aus, wird frei im Kopf und entwickelt neue Ideen. Diese Freiräume sollten wir uns erhalten. Deshalb lautet die Frage: Wo laufen Vorgänge zu umständlich ab, wo können einzelne Schritte oder eventuell ganze Vorgänge einfach übersprungen und weggelassen werden? Wo gibt es viel individuelle Einzelkommunikation zur Abstimmung, die mal so oder so oder wenn es dumm läuft, gar nicht stattfindet? Unser erster Ansatz hat also mit Erkenntnis zu tun: Es geht darum, Alternativen zu finden, Ideen zu durchdenken, auszuprobieren und letztlich eine gefundene Lösung umzusetzen. Man muss etwas Zeit investieren, um anschließend viel Zeit zu sparen. Betrachten wir hierzu drei unterschiedliche Beispiele aus der Praxis.
Mit weniger Klicks zum Ziel
Bisher standen bei Softwareherstellern immer der Funktionsumfang und die Leistungsfähigkeit ihrer Software im Vordergrund. Denn das ist es, was Kunden in erster Linie suchen und bezahlen. Ein neuer Ansatz und zudem Teil einer „grün“ gedachten IT betrachtet nun seit Kurzem auch die Anzahl benötigter Klicks, die ein Anwender ausführen muss, bis er zum gewünschten Ergebnis kommt. Denn das heißt Zeit und Ressourcen sparen. Beispiel: Ein Elektrokonstrukteur platziert im Stromlaufplan eine neue Komponente, nehmen wir einen Hauptschalter. Traditionell müht er sich dazu durch mehr oder weniger aufwendig verschachtelte Menübäume hindurch, öffnet neue Fenster, sucht in lokalen Datenbanken oder online die Komponente, kopiert und platziert sie auf der Planseite.
Das Produktmanagement und die Softwareentwickler von WSCAD [1] haben hier neu gedacht und seit der Version Electrix die Funktion „search & click“ implementiert. Über das immer vorhandene Suchfeld in der Menüleiste gibt man einfach einen Suchbegriff für die Komponente ein (Bild 1). Der textsensitive Suchdialog zeigt eine nach Kategorien strukturierte Trefferliste an. Ein Doppelklick genügt – und schon kann man die gefundene Komponente auf der Planseite ablegen, inklusive aller zugehörigen Artikeldaten. Der Zeichnungsbereich wird dazu nie verlassen. Benötigte dieser Vorgang üblicherweise an die 20 Schritte, ist er jetzt mit zwei Klicks erledigt. Das entspricht einem Zehntel der Zeit und je nach Such und Öffnungszeiten für neue Fenster vermutlich noch viel weniger. Gesparte Zeit, in der ein Konstrukteur in seinen Gedankengängen nicht unterbrochen und abgelenkt wird und gesparte Zeit, in der er weiterarbeiten oder etwas anderes tun kann. Natürlich lassen sich auf diese Weise auch vordefinierte Teilschaltungen in Form von Makros finden und platzieren – was noch einmal Zeit spart und zudem ein einheitliches Layout der Pläne sichert.