Industrie-Schallkamera Fluke ii900

Bild 1:  Die Sound-Sight-Technologie der Industrie-Schallkamera Fluke ii900 sorgt für eine verbesserte visuelle Darstellungen von Luftlecks (Quelle: Fluke Deutschland GmbH)

Druckluft-, Gas- und Vakuumsysteme stellen für Indus­trieanlagen eine wichtige Quelle für umgewandelte Energie dar. Kompressoren sind einfacher zu installieren als andere Energiequellen und finden sich in modernen Fabriken überall. Sie betreiben Maschinen, Werkzeuge, Robotik, Laser, Produkthandhabungssysteme und vieles mehr.

Viele Druckluft-, Gas- und Vakuumsysteme werden ­jedoch durch Verschleiß und schlechte Instandhaltungs­methoden beschädigt. Die entstehenden Lecks führen zu einer großen Energieverschwendung. Sie können hinter ­Maschinen, an Anschlusspunkten, in montierten Rohr­leitungen unter der Decke, in gebrochenen Rohren oder verschlissenen Schläuchen verborgen sein.

So teuer ist verschwendete Druckluft

Laut dem US-Energieministerium kann ein einzelnes Leck von nur 3 mm in einer Druckluftleitung über 2.500 US-Dollar pro Jahr kosten. Schätzungen des US-Energieministeriums zufolge kann ein durchschnittliches Werk in den USA, das nicht gut instandgehalten wurde, 20 % seiner gesamten erzeugbaren Druckluft durch Lecks vergeuden. Im Rahmen ihres Target-Sustain­ability-Projekts schätzt die neusee­län­dische Regierung, dass Lecks in Druckluftsystemen 30 % bis 50 % der Kapazität des Systems ausmachen können.

Die mit Luftlecks verbundenen Energiekosten sind nur ein Faktor bei den Gesamtkosten. Luftlecks können zudem Kapitalkosten, Nacharbeiten, Stillstandzeiten, Qualitätsprobleme und erhöhte Instandhaltungskosten nach sich ziehen. Um den durch Lecks bedingten Druckverlust aus­zugleichen, kaufen Betreiber häufig einen größeren Kompressor als nötig. Dies erfordert beträchtliche Kapitalkosten und verursacht höhere Energiekosten. Außerdem können Systemlecks aufgrund des niedrigen Systemdrucks zu einem Ausfall luftabhängiger Geräte führen.

Der Instandhaltungsleiter eines US-amerikanischen Herstellers erklärt beispielsweise, dass ein niedriger Druck in einem der mit Druckluft betriebenen Drehmomentwerkzeuge in seiner Anlage unter Umständen Produktfehler verursachen kann. „Produzierte Einheiten, die mit falschem Drehmoment angezogen wurden – sowohl zu hoch als auch zu gering – bergen das Risiko von Rückrufen. Das erhöht auch die Zahl der investierten Arbeitsstunden in einen ­Prozess, der eigentlich absoluter Standard sein sollte“, erklärt er. „Das ist reine Geldverschwendung in Form von Gewinnverlusten und unbrauchbaren Einheiten. Im schlimmsten Fall leidet darunter auch die Nachfrage, weil wir nicht in der Lage waren zu liefern.“ Es überrascht also nicht, dass Versorgungsunternehmen, Industrie und Behörden allesamt Druckluftsysteme als potenzielle Quelle für Kostenein­sparungen in das Visier nehmen.

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