Wegweisende Technologie

Abbild Schallkamera

Bild 3: Die Schallkamera zeigt die Ergebnisse auf dem 17,8 cm (7 Zoll) großen LC-Bildschirm als Standbild oder als Echtzeitvideo an (Quelle: Fluke Deutschland GmbH)

Wäre es nicht eine Arbeitserleichterung, wenn es eine Leck­erkennungstechnologie gäbe, die aus bis zu 50 m Entfernung in einer lauten Umgebung und ohne die Geräte abzuschalten die genaue Position eines Lecks ermitteln könnte? Fluke [1] hat eine Industrie-Schallkamera entwickelt, die genau dies ermöglicht. Die Fluke ii900, die im Vergleich zu herkömmlichen Ultraschallgeräten einen größeren Frequenzbereich erkennen kann, verwendet die Sound-Sight-Technologie für verbesserte visuelle Darstellungen von Luftlecks (Bild 1). Die Technologie ähnelt dabei der Erkennung von Temperaturverläufen mit Wärmebildkameras.

Die Schallkamera verfügt über eine Anordnung vieler kleiner, hochempfindlicher Mikrofone, die sowohl Schall- als auch Ultraschallwellen erkennen (Bild 2). Sie lokalisiert eine Geräuschquelle an einer potenziellen Leckstelle und wendet dann Algorithmen an, die das Geräusch als Leck interpretieren. Das Ergebnis ist eine Sound Map, eine „Schallabbildung“ in Form einer Farbkarte, die dem digitalen Sichtbild überlagert wird und damit genau zeigt, wo sich das Leck befindet.

Die Ergebnisse werden auf dem 17,8 cm (7 Zoll) großen LC-Bildschirm als Standbild oder als Echtzeitvideo angezeigt (Bild 3). Die Schallkamera kann bis zu 999 Bilddateien oder 20 Videodateien zur Dokumentation oder zur Einhaltung von Vorschriften speichern. Große Bereiche können in kurzer Zeit geprüft werden, wodurch Lecks schneller lokalisiert werden als mit anderen Methoden. Die Kamera ermöglicht außerdem das Filtern nach Intensität und Frequenzbereichen.

Einem Team in einem großen Fertigungswerk gelang es so, mit zwei Prototypen der Schallkamera über 80 Druckluftlecks an einem Tag aufzuspüren. Der Instandhaltungsleiter erklärte, dass es Wochen gedauert hätte, diese Anzahl von Lecks mithilfe herkömmlicher ­Methoden zu finden. Durch das schnelle Lokalisieren und Beheben der Lecks konnte das Team auch potenzielle Stillstandzeiten verhindern, die in diesem Werk Produktivitätsverluste von schätzungsweise 100.000 US-Dollar pro Stunde bedeuten können.

Literatur:
[1] Fluke Deutschland GmbH, Glottertal: www.fluke.com/ii900

Alexander Bardakov (ist als Field Application ­Engineer – Thermography für die Fluke Europe B. V. tätig)
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