Darstellung der Marssonde

Bild 1 - Gibt es auf dem Mars Erdbeben? Und wie sind seine inneren Schichten aufgebaut? Diese Fragen soll das Seismic Experiment for Interior Structure (Seis) der Marssonde Insight klären (Quelle: Sodern Ariane Group 2018)

Erdbeben sind ein sicheres Zeichen für Massebewegungen im Inneren eines Planeten. Diese naturwissenschaftliche Erkenntnis ist noch gar nicht so alt: Erst vor gut 100 Jahren hat der deutsche Geowissenschaftler Alfred Wegener die anfangs von Kollegen belächelte Theorie der Kontinentalverschiebung aufgestellt, die heute als eine Grundlage für das Modell der Plattentektonik gilt. Auf der Erde verändert die Plattentektonik die geologischen Formen, es entstehen tiefe Grabenbrüche und hohe Bergrücken.

Das sensible Seismometer

Ein typisches Beispiel dafür, wie die Bewegung der Kontinentalplatten die Landschaft auf der Erde formt, liefert der knapp 400 km lange Oberrheingraben. Ähnlich könnte auf dem Mars der Canyon Valles Marineris entstanden sein, der bei bis zu 7 km Tiefe allerdings zehnmal so lang wie der Oberrheingraben ist. Gibt es auf unserem Nachbarplaneten also auch eine Plattentektonik? Ist dieser Prozess abgeschlossen oder dauert er an? Bebt der Mars? Seismische Messungen sollen diese Fragen beantworten. Die am 5. Mai 2018 von der Nasa gestartete Mission Insight dient der Klärung. Der Mars-Lander hat zahlreiche wissenschaftliche Instrumente zur Erforschung des Planeteninneren dabei, unter anderem das Seis. Sein Roboterarm wird es nach der Landung auf der Marsoberfläche absetzen (Bild 1). Das Seismometer ist durch eine Vakuumkammer und eine Isolierhülle vor Umwelteinflüssen geschützt (Bild 2).

1 / 4

Ähnliche Beiträge